noch 53 Tage bis zur Abreise…

… und es gibt noch viel zu tun, aber zwischenzeitlich gingen unsere Vorbereitungen auch gut voran. Im Januar besuchten wir die BOOT in Düsseldorf. Und es war klar, das wird eine teure Messe. Gut vorab informiert, standen wir zunächst beim SHIPSHOP am Stand. Der SHIPSHOP rüstet Schiffe für die Langfahrt aus. Mit Herrn Seifert konnten wir also unsere Wunschliste mit Themen wie Solar, Außenborder, Schlauchboot und Rettungsinsel diskutieren und wurden mit viel Erfahrung beraten. Insgesamt schlenderten wir an zwei Tagen durch die Messehallen. Wie immer konnten wir bei Heikos Bruder & Familie in Witzhelden übernachten und freuten uns, vor der Abreise noch einmal alle wiederzusehen.

Wieder zu Hause sortieren wir unsere Informationen und holten konkrete Angebote ein. In den darauf folgenden Wochen trudelten dann die kleinen & großen Pakete teilweise per Spedition ein. Die Ausrüstung stapelte sich in der Garage, im Keller und in unserem Gästezimmer. Das Schlauchboot haben wir schon einmal probeweise aufgebaut und wieder zusammengelegt.

 

Was haben wir im Winter noch alles geschafft? Unsere Sprayhood und Kuchenbude waren beide mit zahlreichen Stockflecken versehen. Da haben wir lieber mal einen Profi befragt. In Berlin gibt es den „Flinken Friesen“. Der Laden hat sich auf Persenningreinigung spezialisiert und zwar ausschließlich in Handarbeit. Bei maschineller Reinigung können die Materialien einlaufen und dann passt das Zelt nicht mehr. Also haben wir uns dort telefonisch Rat eingeholt. Alles per DHL verschickt und festgestellt, flink ist der Friese!!! Noch ist das Winterzelt auf dem Schiff, aber Ostern werden wir beides wieder auspacken und aufziehen.

Kleinigkeiten, wie Gardinen aus dem Salon haben wir repariert. Den Flaggenstock gestrichen, einen Mückenschutz für die Luken und für die Festmacherleinen einen Scheuerschutz aus Feuerwehrschläuchen genäht. Eine geniale Idee! Schläuche mit einem scharfen Messer aufschneiden und ein Klettband an den Schnittkanten vernähen. So kann der Schlauch über die Festmacher gesteift und mit dem Klettband verschlossen werden. Heiko kam über einen Arbeitskollegen, der bei der freiwilligen Feuerwehr arbeitet an die alten ausgemusterten Schläuche. Und meine VEB Nähmaschine Wittenberge ist unverwüstlich. Ein Geschenk meiner Oma als ich 14 Jahre alt war. Diese Nähmaschine näht einfach alles, auch Feuerwehrschläuche!

 

Besonders wichtig ist ebenso die kulinarische Vorbereitung! Da Dänemark und Schweden doch recht teuer sind, wollen wir schon vorab viel einkaufen und im Schiff bunkern. Da darf das eine oder andere leckere Tröpfchen Vino nicht fehlen. Da Flaschen an Bord schlecht zu verstauen sind, nehmen wir Weinschläuche mit. Die kann man vorher beim Jacques Weindepot probieren und kaufen. Wir haben aber in der Pfalz auch ein Weingut gefunden, die ihren Wein in Schläuche abfüllen.

Weinauswahl
Weinprobe mit dem Probierpaket vom Weingut Müller aus der Pfalz

Ein Probierpaket bestellt und kam per DHL zu uns geliefert. Das waren eher sehr leichte und junge Weine, die eine oder andere Weinsorte kommt trotzdem in die engere Wahl.

Und letztes Wochenende war es dann endlich soweit. Alles was in den Golf passte fuhren wir schon einmal nach Lemmer.  Zu der neuen Ausrüstung wie eine Plastimo-Rettungsinsel, zwei Solarpanels, einem neuen Cockpittisch und die gereinigte Sprayhood und Kuchenbude ist nun alles auf dem Schiff. Der Rest kommt dann bei der nächsten Tour mit.

 

Vermessung_Sprayhood
passt das 100 Wp doch auf unsere Sprayhood?

Mit Klaus (unser Yachtservice) besprachen wir am Wochenende die Montage der Solarzellen. Insgesamt werden nun 170Wp montiert. Ein Solarpanel am Heckkorb und ein mobiles Panel von SunWare auf die Sprayhood.

Vor dem Kauf hatten wir eine Schablone aus Pappe geschnitten und mit etwas Geschick, können wir nun doch das größere Modul mit 100Wp montieren.

In den nächsten Wochen werden die Decksdurchführungen gebohrt und die Kabel verlegt. Zudem montieren wir noch eine zusätzliche Verbraucherbatterie. Mit dieser Aufrüstung wollen wir uns auf unserer Reise etwas unabhängig vom Landstrom machen, um so auch viel Zeit in Buchten in den Schwedischen Schären vor Anker zu verbringen.

Das letzte Wochenende in Lemmer hatten wir zudem richtig Glück mit dem Wetter, etwas Sonne und schon 14 Grad. Das Wochenende davor hat unser Schiff noch im Eis gelegen. Einige Rest Eisschollen wurden noch im Hafen gesichtet.

Beim Einkaufen in Lemmer haben wir Marco von der Martini getroffen und uns gleich für den Abend im Hafenrestaurant „de Eerste Aanleg“ verabredet.

Wieder zurück am Schiff, sollte es endlich voran gehen mit der Montage der Rettungsinsel. Die Halterung von Plastimo mag zwar praktisch sein, aber die Aufbauanleitung ist nur auf eine DIN A4 Seite gepackt. Kleiner und unübersichtlicher geht nicht mehr! Da ist jede Anleitung vom IKEA besser zu verstehen. Heiko war jedenfalls ordentlich am Fluchen. Die Teile mussten wir dann auch erst mal teilweise noch zurecht biegen, da passte so einiges nicht. Dann fehlten noch Unterlegscheiben, hatten wir in der benötigten Größe in Edelstahl natürlich nicht an Bord. So ist Heiko an diesem Nachmittag noch zweimal wieder zum Yachtausrüster nach Lemmer gefahren.

Aber schlussendlich haben wir die schwere Rettungsinsel in die Halterung montiert bekommen und es hält.  Gemütlich wurde es dann am Abend im „de eeste Aanleg“.

Das Wochenende verging wie immer viel zu schnell. Auch wenn es kurz war, die Fahrt hat sich gelohnt. Wir hatten super Wetter. Es war wie immer sehr erholsam am Wasser und das eine oder andere kann auf unserer großen to-do-Liste abgehakt werden.

Jetzt heißt es bis Ostern weiter Arbeiten, Heiko lernt gerade noch für den „Knallschein“. Das ist ein Fachkundenachweis für unsere Seenotsignale. In Holland bekommt man die ohne Nachweis verkauft und kann diese an Bord führen. Aber wir fahren ja bald durch Deutschland und da geht ohne Berechtigungsnachweis nichts! Bei einer Kontrolle auf See durch den Zoll oder die Wasserschutzpolizei können hohe Strafzahlungen anfallen. Nächstes Wochenende ist dann die Prüfung für den „Knallschein“.

Und am Karfreitag begeben wir uns dann wieder auf die 650km lange Fahrt nach Holland. Der nächste Arbeitseinsatz wartet schon… wir werden dann wieder hier berichten.

Ein Gedanke zu “noch 53 Tage bis zur Abreise…

  1. C+A 5. Mai 2018 / 18:12

    Liebe Christiane, lieber Heiko,

    nur noch ein paar Tage! Wunderbar spannend habt Ihr Euren Blog geschrieben. Hoffentlich bald mal „NOCH MEHR“.

    Die Vorbereitungen sind echt enorm! Aber Eure Vorfreude scheint ja alles wieder wett zu machen. Schön, dass auch wir daran teilhaben dürfen

    Herzliche Grüße
    Eure „FANs“ (C+A)

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