Nach unserer großen Tour haben wir uns schnell wieder eingelebt und in den Alltag zurückgefunden. Aber auf das Segeln mussten wir gar nicht so lange verzichten. Nach nur 4 Wochen waren wir schon wieder an Bord unserer „Barones“. Diesmal für den letzten Törn des Jahres. Die Wettervorhersagen waren dramatisch, aber letztendlich hatten wir wieder viel Sonnenschein und nur moderaten Wind.
Ich habe mich mal an einem kleinen Film versucht. Viel Spaß damit!
Die ersten Tage war diesmal sogar ein Redakteur vom WDR mit dabei und es lief ein kleiner Bericht im Fernsehen. Dieser ist hier in der Mediathek archiviert. (Link zur WDR Mediathek)
Wie schnell doch die Zeit vergeht. Mittlerweile haben wir die dänische Inselwelt weit hinter uns gelassen und sind durch den Nord-Ostsee-Kanal (NOK). Bevor es auf die Nordsee ging, fuhren wir noch elbaufwärts nach Hamburg. Dann eine ruhige Nachtfahrt auf der Nordsee bis nach Holland, um den heran nahenden Tiefdruckgebieten zu entkommen. Es wird Herbst und Zeit nach Hause zu kommen. Über die „Staande Mastroute“ sind wir gemütlich über die friesischen Kanäle nach Lemmer zurück gefahren. Somit sind wir in den letzten 3 Wochen weitere 400 Seemeilen gereist. Viel haben wir erlebt und ich bin gar nicht mehr zum Schreiben gekommen. Vor zwei Wochen sind wir an unserem Liegeplatz in Lemmer angekommen und mittlerweile wieder am Festland in unser zu Hause eingezogen. Die letzten Segeltage wollen wir euch hier nicht vorenthalten und nehmen euch nun auf die Heimreise mit.
2. Teil von Kiel bis nach Lemmer
Am nächsten Morgen legten wir im Hafen von Möltenort schnell ab und kreuzten die Kieler Förde. Dort kreisen schon einige Yachten im Wartebereich. Welch ein Zufall! Hier treffen wir auch unseren Stegnachbarn aus Lemmer mit seiner Segelyacht „Norther“ wieder. Wir biegen noch zum Kassenautomaten ab und bezahlen unsere Kanalpassage. Schnell haben wir das erledigt und kreisen nun zusammen mit den anderen Yachten im Wartebereich. Heute ist viel Berufsverkehr und bis eine Schleuse für die Sportschifffahrt bereit ist, vergehen über 1,5 Stunden. Wir wollten nur bis Rendsburg. Aber Klaus von der „Norther“ schafft nun die 100 km nicht mehr bis Brunsbüttel und wird später auch nach Rendsburg einlaufen. Das Schleusen ist für uns nicht mehr so aufregend. Schwierig ist für Heiko immer so nah an die Steganlage zu fahren, dass ich von Bord springen kann. Unsere Bordwand ist etwas zu hoch um die Steganlage, die nur knapp über der Wasserlinie liegt, sicher auszumachen und den Abstand zum Schiff zu bestimmen. Aber auch diesmal gelingt alles. Klaus hat schon angelegt und nimmt uns noch die Bugleine an. Wir freuen uns alle über das spontane Wiedersehen hier am Nord-Ostsee-Kanal. Das Schleusen erfolgte schnell und die Sportboote verlassen wieder als erste die Schleusenkammern. Die Ostsee liegt nun hinter uns. 34 km sind es bis nach Rendsburg. Die letzte Weiche steht dabei auf Rot für alle Fahrzeuge (siehe Bild). Wir lesen noch einmal nach und obwohl wir keine anderen Fahrzeuge sehen (auch nicht auf dem AIS) darf kein Fahrzeug mehr aus der Weiche ausfahren. Die Weiche ist allerdings so lang, dass wir noch in Rendsburg ausfahren können. Später erkundigt sich Heiko bei der Hafenmeisterin und wie auch im Straßenverkehr sollte die „rote Ampel“ nicht überfahren werden.
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Am nächsten Tag ist viel Wind und Regen vorhergesagt. Daher legen wir einen Hafentag ein und suchen uns einen Platz im stadtnahen Yachthafen. Im Regen spazieren wir am nächsten Tag durch die Stadt. Es gibt auch hier schöne Ecken, aber leider ist neben den schön restaurierten alten Fachwerkhäuser auch immer wieder viel vernachlässigte Bausubstanz zu sehen. Auf unserem Rundweg kehren wir unterwegs ein und wärmen uns auf. Es ist schon irgendwie herbstlich geworden. Später gehen wir unsere Vorräte beim Supermarkt auffüllen. Abends wollten wir gemütlich Essen gehen. Das erste ausgesuchte Lokal scheidet leider aus… „Geschlossene Gesellschaft“. Die zweite Wahl traf ein italienisches Lokal. Aber das war auch eher eine Ernüchterung. Wir hatten keine Lust im Regen weiter durch die Stadt zu laufen und nach einer Alternative zu suchen. Allein die Pizza war wirklich gut. Irgendwann merkte ich, meine Hose ist richtig nass geworden. Wie sich später herausstellte, hat der Service am Vortag die Polster mit viel Wasser gereinigt. Alles irgendwie ärgerlich, aber das passte zum Gesamtbild. Die Flasche Wein ging dann immerhin auf Kosten des Hauses und wir sind zügig wieder zum Hafen zurück. Zeitig sind wir in die Koje gefallen, denn am nächsten Morgen klingelte der Wecker wieder früh.
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Zeitig ablegen und Frühstück unterwegs stand auf dem Programm. Bis nach Brunsbüttel sind es dann immerhin noch acht Stunden Fahrzeit. Der Wind hat sich gelegt, aber es ist immer noch Nass. Der Regen will einfach nicht weiterziehen. Einziger Trost … es regnet nicht stark. Heiko steht in Gummistiefel und Ölzeug am Ruder. Ich nutze die Zeit und mache den „Bootsputz“ unter Deck. Zwischendurch gibt es eine Kleinigkeit zu Essen und ich stehe auch mal am Ruder. In Brunsbüttel treffen wir Klaus, unseren Stegnachbarn und Yachtservice aus Lemmer, wieder. Er ist schon am Vortag weitergefahren und geht am Nachmittag noch durch die Schleuse nach Cuxhaven. Der Yachthafen ist ziemlich leer. Ich finde das sehr beeindruckend, wie hier die großen Frachter ganz nah am Yachthafen in die Schleusenkammern vorbei ziehen. Auch hier machen wir uns den Spaß und hören am Nachmittag den UKW-Kanal mit. Wir bekommen den Eindruck, hier läuft alles irgendwie entspannter ab. Der Grund ist sicherlich auch, dass es hier 4 Schleusenkammern gibt. Damit sind lange Wartezeiten, wie in Kiel (nur 2 Kammern) nicht zu erwarten. Die sanitären Anlagen zum Hafen muss man etwas Suchen, dafür hat das fast Badezimmerniveau. Einfach top! Der Hafenmeister kommt später vorbei und kassiert das Liegegeld. Nach dem Essen läuft noch eine Yacht ein. Heiko hilft beim Anlegen. Und ich frage, wo die Crew denn morgen hin fährt. Nach Hamburg lautet die Antwort. Spontan überlegen wir uns, das könnten wir doch auch machen! Verrückte Idee, geht das wirklich? In Cuxhaven hätten wir sowieso wegen zu viel Wind mindestens 3 Tage liegen müssen und auf die Weiterfahrt gewartet. Auf unseren Seekarten ist die Strecke bis nach Hamburg überall mit dabei. Jetzt studieren wir noch den Tidenkalender. Das sind ja geniale Gezeiten. Gegen Mittag in Brunsbüttel los und dann mit auflaufenden Wasser bis nach Hamburg. Zurück dann mit einem Zwischenstopp in Glücksburg, da die 60 Seemeilen mit einer Tide nicht zu schaffen sind. Aber alles Zeiten, wo der Wecker nicht mitten in der Nacht klingelt. Der Entschluss ist schnell gefasst, wir fahren nach Hamburg!
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Am nächsten Tag legen wir nun erst gegen Mittag ab. Heiko hat den Hafenmeister im Sportboothafen am Vormittag angerufen und sich nach einem Liegeplatz erkundigt. Das geht also auch klar. Das Schleusen verläuft ganz entspannt und zügig. Wir sind mit einem anderen Sportboot alleine in der Schleusenkammer und somit schnell auf der Elbe. Am Anfang läuft noch etwas Strom gegen uns. Aber bald kippt dieser und trägt uns die 40 Seemeilen schnell nach Hamburg. Das Wetter hat sich auch beruhigt. Die Sonne scheint wieder, leider ist aber auch wenig Wind. Wir müssen also die ganze Strecke motoren. Die Elbe ist ruhig, die Natur und auch die Villenviertel am Ufer wunderschön zu sehen. Ab und zu gibt es etwas Schwell von der Berufsschifffahrt. Bald können wir die ersten Krananlagen vom Hamburger Hafen erkennen. Ab hier schlingern wir durch die Wellen. Wahnsinn, was hier für ein Schwell von den ganzen Ausflugsfahrten mit den Fähren und Barkassen steht. Aber der ganze Verkehr funktioniert reibungslos, zwar sind die Überholer dicht bei uns und verschenken keinen Raum. Ansonsten sind wir im Hauptfahrwasser und haben Vorfahrt vor allem, was aus dem Nebenfahrwasser kommt. Und das geht erstaunlich gut. Nun müssen wir von dieser „Autobahn“ die Fahrwasserseite wechseln, um in den Stadthafen zu gelangen. Kurz vor dem Hafen wird es etwas ruhiger, so dass ich noch schnell Fender und Leinen an Steuerbord ausbringen kann. Wir sind gegen 18 Uhr da. Die beiden Hafenmeister haben uns schon auf dem AIS gesehen und stehen am Hafen. Was für ein toller Service! Wir sind begeistert, zumal das mit dem vielen Schwell nicht so ganz einfach ist an dem Schwimmsteg festzumachen. Somit haben wir schnell die Leinen und Fender richtig positioniert, bevor die nächste größere Welle kommt. Wir sind nun in Hamburg mit dem eigenen Boot angekommen und liegen mitten in der Stadt! Früher waren wir schon öfters in Hamburg und im naheliegenden Portugiesenviertel unterwegs. Daher steuern wir am Abend zielstrebig zum „Restaurante Porto“. Und an dem guten Essen und Service hat sich in all den Jahren nichts geändert. Wir fühlen uns wohl und genießen einen wunderschönen Abend. Später im Hafen hat der Schwell etwas abgenommen und wir werden aber immer noch leicht in den Schlaf gewogen.
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Am nächsten Morgen schlafen wir aus und frühstücken gemütlich im Cockpit. Dabei schauen wir dem Treiben im Hafengelände zu. Es sind wieder reichlich Barkassen unterwegs und so behalten wir lieber unsere Kaffeetasse in der Hand. Es gibt wieder viel Schwell. Wir bezahlen noch die Hafengebühr. Mit nur 11€ ist das wirklich einer der günstigsten Liegeplätze auf unserer Reise. Auch gibt uns der Hafenmeister noch Auskunft zum Hafen in Glückstadt und empfiehlt uns kurz nach Hochwasser in Hamburg am nächsten Tag wieder auszulaufen.
Später schauen wir uns an, wie sich die Hafenstadt City in den letzten Jahren entwickelt hat. Die Elbphilharmonie kennen wir nur als Baustelle und so nutzen wir die Chance für eine Besichtigung. Von der Aussichtsplattform haben wir einen schönen Blick auf das Hafengelände. Anschließend spazieren wir noch ein wenig durch die alte Speicherstadt.
Es ist Freitag und so füllt sich zum späten Nachmittag sehr schnell der Sportboothafen. Im Minutentakt laufen jetzt die Yachten ein. Das ist sicherlich dem Beginn des Wochenende, aber auch dem noch auflaufenden Wasser auf der Elbe geschuldet. Wenig später kippt der Strom und ab jetzt kommt keine Yacht mehr an.
Am Abend, wie sollte es anders sein, sind wir wieder zu Besuch im „Restaurante Porto“. Wir zwei kennen uns auf den Tag genau nun schon 10 Jahre. Und das wollen wir mit einem leckeren Essen und guten Tröpfchen portugiesischen Wein feiern. Den Abend lassen wir gemütlich an Bord im Cockpit ausklingen und gehen dennoch früh schlafen. Am nächsten Morgen sind wir wieder früh unterwegs. Hochwasser ist gegen 9 Uhr und wir legen eine halbe Stunde vorher ab. Anfangs läuft der Strom noch etwas gegen uns. Etwas später sind wir mit dem mitlaufenden Strom wieder schnell unterwegs. Der Wind kommt von vorne und wir wollen in Glückstadt ankommen bevor der Strom kippt. Also motoren wir die Strecke. Der Pegelstand nimmt kontinuierlich ab und wir hören über Funk, dass eine Yacht außerhalb des Fahrwassers auf Grund gelaufen ist. Wenig später passieren wir diese Gefahrenstelle. Die Crew muss da jetzt wohl noch einige Stunden abwarten bis das Wasser wieder in die Elbe läuft. Sehr ungemütlich zumal ein gewaltiger Regenschauer aufzieht. Heiko kann noch rechtzeitig in die Gummistiefel springen und dann geht es auch schon los. Wind bis zu 30 Knoten und der Regen fällt bald waagerecht vom Himmel. Dieser peitscht Heiko nur so ins Gesicht, dass er sich immer wieder mit dem Gesicht wegdrehen muss. Die Sicht ist gleich Null und es steht sofort eine heftige Welle auf der Elbe. Trotzdem der Strom mit uns läuft, sind wir nur noch knapp über 3 Knoten schnell, so bremst uns die Welle aus. Nach einer halben Stunde ist der Spuck vorbei. Und wir können wieder mit guter Sicht und wenig Wind vom Fahrwasser Richtung Glückstadt abzweigen. Hier gibt es einen tidenunabhängigen Hafen außerhalb der Stadt. Gegen 13 Uhr laufen wir ein und der Hafen ist schon fast voll. Wir drehen einige Kreise und überlegen, in welche Ecke wir uns nun noch zirkeln können. Neben einer Hanseyacht können wir noch ins Päckchen gehen. Mir scheint, hier liegen viele Mitglieder aus einem Segelverein. Und so ist es auch, etwa zwei Stunden später legen viele Yachten ab und steuern wahrscheinlich ihren Heimathafen elbaufwärts an. Der Strom hat gekippt. Jetzt gibt es wieder etwas mehr Platz im Hafen. Die Holländer hätten bestimmt eine Schleuse zum Binnenhafen gebaut, aber diese gibt es hier nicht. So öffnet sich das Tor nur in der Zeit um das Hochwasser. Wieder legen einige Yachten ab und nutzen die Möglichkeit sich in den Binnenhafen zu verlegen. Wir liegen im Außenhafen gut und bleiben hier. Ein kleiner Spaziergang in die Altstadt zeigt, im Binnenhafen ist für Gastlieger auch nicht wirklich viel Platz vorhanden.
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Am nächsten Morgen legen wir wieder früh kurz vor acht Uhr ab. Der Strom läuft mit uns nach Cuxhaven. Das bedeutet, wir sind wieder schnell unterwegs. Nach einer Stunde motoren, können wir die Segel setzen. Der Wind kommt aus süd- bis südöstlichen Richtungen. Für die 30 Seemeilen benötigen wir nur 4 Stunden Fahrzeit! Ich könnte dem Gezeitensegeln sogar etwas abgewinnen, aber wehe die Gezeiten zwingen dich zum Aufstehen mitten in der Nacht. Das ist nix für uns. Aber wir haben ja wieder Glück und sind zur richtigen Zeit unterwegs. Kurz vor Cuxhaven haben wir dann einen Strom von fast 3 Knoten. Die Hafeneinfahrt ist jedoch groß genug und so rauschen wir da fast rein. Wir sind uns unschlüssig, sollen wir gleich noch tanken? Die Tankstelle ist gerade belegt. Auch weht der Wind in Böen mit 20 Knoten im Hafen recht ordentlich. Wir ziehen Kreise und halten nach einem Liegeplatz Ausschau. Was mir gefällt, darf nur von Yachten über 15 Meter angesteuert werden. Auch wenn dort kleinere Boote liegen, entscheidet sich Heiko für einen anderen Platz. Das Anlegemanöver brechen wir dort ab. Wir treiben zu schnell ab. In der nächsten Box am Schwimmsteg drückt uns der Wind rein und ich bekomme die Leinen schnell an den Klampen fest belegt. Jetzt liegen wir direkt neben der Tankstelle. Den Diesel aus unseren Reservekanistern füllen wir in den Bordtank und die Kanister wieder auf. Für die anstehende Fahrt auf die Nordsee wollen wir wieder gut ausgestattet sein. In den letzten Tagen sind wir zudem auf dem Nord-Ostsee-Kanal und der Elbe sehr viel motort.
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Auch hier haben wir die Abfahrtzeit zwar mit den Gezeiten und Strömungsverhältnissen selbst ermittelt. Aber es kann ja nicht schaden, den Hafenmeister um einen Rat zu fragen. Alles passt und wir legen eine Stunde nach Hochwasser gegen acht Uhr am nächsten Tag ab. Mit Wind aus Süd können wir gleich nach der Hafenausfahrt die Segel setzen und kommen mit 4-5Bft gut voran. Später müssen wir immer höher zum Wind laufen, so dass wir uns entscheiden weiter zu motoren. Wir wollen nach Norderney und die 70 Seemeilen zu kreuzen macht keinen Sinn. Wie vorhergesagt, schläft der Wind später auch ein. Das Wellenbild wird nur langsam ruhiger und der Strom läuft gegen uns. Wir sind nur mit einer Geschwindigkeit zwischen 4-5 Knoten unterwegs. Heiko horcht zwischendurch mal an der Koje. Ich habe entlang der Küsten zwischendurch mal wieder Internet-Empfang und überprüfe die Wetterprognosen. Das Barometer fällt auch schneller als gedacht. Und so werden die Starkwindgebiete der nächsten Tage auch schneller ziehen und zudem ausgeprägter sein, als in der Vorhersage vom Vormittag. Ich überprüfe die Gezeiten für eine Ansteuerung nach Lauwersoog. Von hier könnten wir später Binnen durch die Kanäle nach Lemmer fahren und müssen nicht mehr auf die Nordsee. Das bedeutet aber zunächst eine Nachtfahrt, denn bis dahin sind es noch weitere 50 Seemeilen. Die Gezeiten sind auch hier günstig und wir könnten mit dem auflaufenden Wasser einlaufen. Die Nacht wird zudem ruhig bleiben. Es sind ab Mitternacht südöstliche Winde von 4 Bft vorhergesagt. Halber Wind, damit schneller Kurs und auch die Strömung läuft ab dem Schluchter-Fahrwasser bei Norderney endlich wieder mit uns. Es spricht alles für eine Nachtfahrt. Heiko hatte sich etwas ausgeruht und ein warmes Essen hatten wir am Abend schon vorgekocht. Ich koche noch eine Kanne Tee, wir räumen die Taschenlampen hervor und aktivieren SAFETRX. Eine App der DGrRs die unsere Position mit tracken kann. Wenn wir zu einer vorher von uns definierten Zeit nicht ankommen bzw. unsere Fahrroute nicht deaktivieren, wird eine Nachricht an einen zuvor benannten Kontakt gesendet. Dieser muss dann ggf. eine Notmeldung (Tel.: 112 bzw. Seenotretter: 124 124) absetzen. Aber wir sind ja sicher angekommen. Ich übernehme die erste Wache bis 23 Uhr. Heiko kann nicht so recht schlafen, aber wenigstens hat er sich noch einmal etwas ausgeruht. Der Wind weht nun wie angekündigt mit 12 Knoten und wir setzen die Segel. Hier zeigt sich nun schnell die Routine der letzten Wochen. Noch scheint der Mond und es ist verhältnismäßig hell. Viele Fischer und auch Frachter sind unterwegs. Unsere neue Ausrüstung für die technische Navigation mit dem Plotter und das AIS machen sich hier nun bezahlt. Bei den vielen Lichtern ist es schwierig zu erkennen, welche Fahrzeuge sind da mit welcher Geschwindigkeit unterwegs. Die Fischer ziehen immer wieder ganz nah ihre Kreise. Mindestens 15 solcher Kutter sind in der Ansteuerung nach Lauwersoog unterwegs. Zudem ändern die ständig ihren Kurs, das ist eine wahre Slalomfahrt, die Heiko super gemeistert hat. Ich hatte mich um kurz nach Mitternacht in die Koje gelegt und bin dann auch etwas eingeschlafen. Der Alarm auf einem Instrument hatte mit geweckt. Der ertönt aber immer nur, wenn ein Wegpunkt erreicht ist. Also alles ok und wir sind nicht mehr weit von unserer Ansteuerungstonne entfernt. Der Wind frischt weiter auf, aber wir müssen eh die Segel bergen. Für die restlichen Seemeilen nach Lauwersoog kommt der Wind gegen an. Jetzt ist es halb drei nachts. Heikos Augen werden langsam müde oder sind es nur die Kontaktlinsen, die alles etwas verschwommen anzeigen. Mit einem paar neuer Linsen geht es dann wieder etwas besser. Jetzt haben wir mehr als 10 Seemeilen im Fahrwasser vor uns. Die Tonnen blinken, blitzen und funkeln wie verrückt. Davon gibt es jetzt ja auch ausreichend. Auch wenn wir auflaufendes Wasser haben, neben dem Fahrwasser wird es schnell flach. Heiko steuert oben mit dem Plotter. Ich sitze unten an der Papierseekarte und gebe immer wieder die Kennungen (Lichtsignale) der nächsten beiden Tonnenpaare zur Orientierung an Heiko durch. So hangeln wir uns da ganz gut durch. Es hilft aber auch sehr, dass wir hier auf der Hinreise schon einmal waren. So tasten wir uns auch zur Hafeneinfahrt langsam vor. Ein Liegeplatz ist auch schnell gefunden. Mittlerweile weht es mit fast 5 Windstärken. Wir lassen uns längsseits an die gut beleuchtete Pier treiben. Auch wenn das auflandig ist, wir sind schnell und sicher fest. Wenig später fallen wir total müde in die Koje. Wir sind stolz unsere erste Nachtfahrt zu zweit mit der BARONES so gut gemeistert zu haben. Und die Entscheidung für eine Nachtfahrt war das einzig Richtige! Am nächsten Tag heult der Wind. Und das wird in der nächsten Woche nicht viel anders sein. Selbst wenn der Wind etwas nachlässt, steht auf der Nordsee immer noch die hohe Welle. Und das dann alles gegen an zu motoren bei Südwestwind ist nicht vernünftig und bringt keinen Spaß mehr. Wahrscheinlich hätten wir mindestens eine Woche auf Norderney verbracht. Das wäre für die Rückreise nach Lemmer zeitlich dann schon knapp geworden.
Aber ab jetzt können wir alles entspannt angehen. Der Wind bläst uns in Lauwersoog ordentlich um die Ohren. Dabei ist es aber immer noch schön warm. Wir schauen mal beim örtlichen Yachtausstatter, ob wir noch eine aktuelle Karte für die Staande Mastroute bekommen. Aber die gibt es nicht mehr. Statt dessen kaufen wir eine Übersichtskarte, wo auch die Route eingezeichnet ist. Wir haben noch einen alten Atlas aus dem Jahr 2007 von unserem Voreigner an Bord. Für die Brückenöffnungszeiten benötigt man den Wateralmanak. Und dieser steht in einer aktuellen Ausgabe in unserer Bordbibliothek. Also das sollte reichen. Am nächsten Morgen geht es dann schon wieder um acht Uhr mit dem Hochwasser zur Schleuse Robbengat. Wir müssen nicht lange warten. Und so sind wir schnell ins Binnenland geschleust. Morgens ist es mittlerweile recht kühl geworden. Frühstück gibt es wie gehabt unterwegs. Von Klaus und Greta gab es die Empfehlung das Örtchen Dokkum zu besuchen und somit ist Dokkum unser heutiges Tagesziel. Zuvor geht es durch zwei Schleusen und einer Vielzahl von Brücken vorbei. Die Sonne scheint und so wird es auch bald wärmer. In Dokkum gibt es nur eine Liegeplatzmöglichkeit für Yachten mit mehr als 1,50m Tiefgang. Das ist vor der „Woudpoortbrug“ und so machen wir dort fest. Das Liegegeld mit 8,90€ lohnt kaum den Aufwand. Aber hier bezahlt man eher für die Brückenöffnungen und da kommen dann auch mal schnell ein paar Euro zusammen. Dokkum ist ganz niedlich. Viele kleine Gassen und eine schöne erhaltene Altstadt. Wir finden ein Cafe an einen der schönen Kanälen und essen eine Kleinigkeit. Später laufen wir durch den Ort. Es gibt hier tatsächlich auch sehr viele Einkaufsmöglichkeiten. So klein und verschlafen ist der Ort garnicht. Am Abend fanden wir den Weg in das Stadscafe Arisante. Sehr zu empfehlen! Gemütlich, gut Küche und leckeren Wein.
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Heiko möchte am nächsten Tag mit der ersten Brückeöffnung um 9 Uhr weiter Richtung Leeuwarden. Die anderen Boote warten schon vor der Brücke. Jetzt schnell hinterher. Die Brücke öffnet etwas früher. Mittlerweile sind wir schnell im Ablegen und schaffen die frühe Brückenöffnung auch noch. Insgesamt kommen noch drei weitere Öffnungen. Wobei der Brückenwärter immer mit dem Fahrrad von einer zur nächsten Brücke fährt. Also warten alle Boote in dem Kanal. Auch heute weht der Wind wieder ordentlich. Das ist dann immer gar nicht so leicht unsere Yacht im Wind zu halten. Für das Bezahlen des Brückengeldes wird eine Angel mit einem Holzschuh beim Passieren des Brückenhauses heruntergelassen. Hier kann man dann das Geld in den Holzschuh stecken. Insgesamt klappt das mit den Brückenöffnungen sehr gut und es gibt wenig Wartezeit. Wir fahren mit den anderen Booten seit Dokkum im Konvoi. Die Kanäle sind teilweise sehr eng. So schön das auch ist, aber in der Hochsaison oder an Wochenenden möchte ich hier nicht unterwegs sein. Wir haben mit 1,85 m Tiefgang auch nicht so viel Spielraum um anderen Booten auszuweichen. Zudem möchte man mit dem Mast und Wanten nicht in den Baumkronen hängen. Auch wenn der Tiefgang auf maximal 1,90m auf der gesamten Strecke angegeben ist, so flach war es dann doch sehr selten. Auch in Leeuwarden haben wir wieder Glück, der letzte Liegeplatz an der Pier mit mehr Tiefgang können wir ergattern. Gegen Mittag sind wir schon angekommen. Wir bleiben auch den nächsten Tag. Es ist viel Regen und auch Wind vorhergesagt. Und so machen wir es uns gemütlich. Zum ersten Mal nimmt nun der Heizlüfter an Bord seinen Betrieb auf. Zwischen den Regenschauern spazieren wir durch die Stadt. Wir sind nicht zum ersten Mal hier. Im Winterurlaub haben wir die Stadt zuvor schon einmal besucht. Am Abend gehen wir ganz lecker spanisch im „El Toro“ essen – sehr zu empfehlen!
Unser letzter „Seetag“ dieser Reise ist nun gekommen. Und auch hier legen wir wieder früh gegen 9 Uhr ab und nehmen die erste Brückenöffnung. 60 Kilometer sind es auf den Kanälen nun noch bis Lemmer. Diesmal müssen wir zwei Eisenbahnbrücken passieren. Die Zugfahrpläne müssen eingehalten werden und so warten wir. Da hilft es auch nicht an den Stationen sich beim Brückenwärter zu melden. Hier gab es eher selten eine Rückantwort. Die Fahrt zieht sich. Gegen 17 Uhr erreichen wir Lemmer. Schnell fahren wir noch an der Tankstelle vorbei. Dann ist das auch erledigt. Wir drehen noch eine kurze Runde in unserem „Heimathafen“. Viel hat sich nicht verändert. Es ist Samstag und so sind einige Stegnachbarn auch auf ihren Schiffen. Wir freuen uns über die vielen helfenden Hände und über das Wiedersehen mit allen.
Die nächsten zwei Regentage in Lemmer verbringen wir mit dem Ausräumen der Schränke im Schiff. Klaus (vom Yachtservice) kümmert sich nun auch um unser Auto. Die Batterie hat aufgegeben. Eine Neue muss bestellt und eingebaut werden. Aber auch das ist schnell erledigt und wir sind wieder mobil.
Dann kommt endlich wieder die Sonne zurück und wir widmen uns dem ausführlichen Bootsputz. Dabei gibt sich Heiko alle Mühe und beseitigt die Rostspuren auf sämtlichen Edelstahlteilen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Gemütlich sitzen wir den letzten Tag im Cockpit und genießen die Sonne. Bevor wir nach Hause fahren, besuchen wir noch Heikos Bruder mit Familie auf dem Rückweg. Wir haben uns ja auch lange nicht gesehen. Am Sonntag geht es dann die restlichen 300 Kilometer wieder ins Ländle.
Und jetzt gewöhnen wir uns wieder ans Landleben. In drei Wochen sind wir wieder auf dem Schiff. Dann geht es zum Absegeln und dem letzten Törn in diesem Jahr. So läßt sich das Aushalten…
Wie schnell doch die Zeit vergeht. Mittlerweile haben wir die dänische Inselwelt weit hinter uns gelassen und sind durch den Nord-Ostsee-Kanal. Bevor es auf die Nordsee ging, fuhren wir noch elbaufwärts nach Hamburg. Dann eine ruhige Nachtfahrt auf der Nordsee bis nach Holland, um den heran nahenden Tiefdruckgebieten zu entkommen. Es wird Herbst und Zeit nach Hause zu kommen. Über die „Staande Maastroute“ schippern wir nun gemütlich über die friesischen Kanäle nach Lemmer zurück. Somit sind wir in den letzten 3 Wochen weitere 400 Seemeilen gereist. Viel haben wir erlebt und ich bin gar nicht mehr zum Schreiben gekommen. Heute stürmt es und wir liegen sicher in Leeuwarden. Es ist wieder Zeit euch mit unseren Berichten ein Stück auf der Reise mitzunehmen.
1. Teil von Fåborg bis nach Kiel
Von der dänischen Stadt Fåborg war es nur ein kleiner Sprung von sieben Seemeilen zur Insel Lyø. Wir haben gegen Mittag abgelegt. Endlich war der Regen vorbei. Bei der kleinen Hafeneinfahrt in Lyø muss man wachsam sein, wenn die Fähre gerade angelegt hat. Die Einfahrt in den Hafen ist direkt nebenan und das Schraubenwasser der Fähre hätte uns da ganz schön durchgeschüttelt. Zu kleine Schilder an der Hafeneinfahrt warnen hier zusätzlich. Nachdem die Fähre abgelegt hat, konnten wir den Hafen ansteuern. Liegeplätze zur freien Auswahl! Später am Abend kommt noch persönlich der Hafenmeister vorbei. Eine der wenigen Häfen, wo noch kein Automat aufgestellt ist. Wir wollen am nächsten Tag die Insel erkunden und bezahlen gleich für zwei Übernachtungen. Direkt an der Fähre kann man sich Fahrräder ausleihen und die Kosten nur 20 DKK für einen Tag. Dabei sind diese auch noch super gewartet. Toller Service, den wir gerne nutzen. Auch hier befindet sich für die Bezahlung wieder eine Kasse des Vertrauens. Wir sind ganz beeindruckt von der schönen Natur auf der Insel und radeln die kleinen Hügel rauf und runter. Ein Besuch der Insel lohnt sich wirklich und wir kommen bestimmt irgendwann mal wieder.
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Unterwegs kehren wir in dem Inselcafe ein. Und stärken uns mit einer leckeren Pizza aus dem Steinbackofen. Auch hier haben wir wieder Glück. Es ist der letzte Öffnungstag. Denn hier beginnt dann schon die „Winterzeit“ und vieles hat nicht mehr geöffnet.
Weil uns das „Inselleben“ so gefällt, legen wir ab und motoren die vier Seemeilen zur nächsten Insel weiter. Der Hafen auf der Insel Avernakø ist etwas kleiner. Aber bietet in der Nebensaison ausreichend Platz. Am nächsten Tag wird der Wind mit 5-6 Windstärken pfeifen und wir legen noch einen Hafentag ein. Auch hier gibt es wieder Räder für eine Inseltour. Allerdings sind diese schon etwas klapprig. Heiko tritt dennoch tapfer in die Pedale. Ich packe wieder mein Klappfahrrad aus der Backskiste aus und so erkunden wir auch diese Insel gemeinsam mit dem Rad. Die ist stärker geprägt von der Landwirtschaft. Die Häuser sind teilweise nicht so liebevoll restauriert wie auf Lyø. Dafür finden wir Hofläden, wo wir uns mit Gemüse und Fleisch eindecken können. Das Steak vom Rind war das Beste auf der ganzen Reise! Abends heult der Wind immer noch, der Sonnenuntergang ist gigantisch und ich schaue am Abend noch in die Sterne und zähle die Sternschnuppen. Ein weiterer wunderschöner Inseltag geht zu Ende.
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Auf nach Mommark! Das wird unsere letzte Station in Dänemark sein. Ingrid und Oliver haben den Hafen auf ihren Segeltörns in den dänischen Gewässern entdeckt. Den gucken wir uns jetzt endlich auch mal an ;-). Für die kurze Überfahrt von nur 11 Seemeilen haben wir schwachen Wind aus Ost. Aber die 8 Knoten Wind reichen uns für ein gemütliches dahin gleiten und so queren wir gemütlich den kleinen Belt. Vor dem Hafen liegt ein Flach. Die Einfahrt ist betonnt. Aber die Tonnen (eher „Tönnchen“) sind kaum zu erkennen. Bei Wind und Welle verschwinden diese fast vollständig. Sehr abenteuerlich diese Ansteuerung. Gut das wir so ruhiges Wetter haben. Der Hafen ist recht klein, aber wir sind schon früh da. Später wird sich dieser schnell füllen. Wir begeben uns auf einen kleinen Rundgang und spazieren am Strand entlang. Wir sind in der dänischen Südsee. Da darf die Palme am Strand nicht fehlen!
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Es ist noch ein schöner sommerlicher Tag. Ich nutze das aus und gehe später noch eine Runde schwimmen. Heiko hilft derweil den neu einlaufenden Yachten im Hafen beim Anlegen. Gegen Abend kommt noch eine kleine gecharterte Yacht (MOLA) aus Flensburg an. Leider werden wir dann Zeugen, wie schnell ein Unfall passieren kann. Mit Pinnensteuerung und der Gashebel tief im Cockpit fährt die Yacht mit viel Geschwindigkeit in ein anderes Motorboot. Der Eigner hat diese erst ein Jahr. Der Knall geht durch „Mark und Bein“. Es gibt zum Glück nur Schäden an den Yachten. Wir können uns das nur so erklären, dass auf den tief sitzenden Gashebel etwas gefallen ist (Leine?) und diesen verklemmt hat oder durch eine geänderte Sitzposition der Gashebel versehendlich betätigt wurde. Dann braucht es nur wenige Sekunden und schon ist es passiert. Hoffentlich ist die kleine Chartercrew gut versichert.
Wir liegen mit zwei weiteren Booten im Päckchen, da der Schwimmsteg mit einem Brandschaden an Land steht. Folglich kommen wir am nächsten Tag erst gegen 11 Uhr los. Es ist noch Flaute und so eilig haben wir es nicht. Es sind zwar 34 Meilen bis Eckernförde, aber der Wind kommt erst etwas später. Und so müssen wir nur eine Stunde motoren und können bald die Segel setzen. Unterwegs fischen wir noch größeres Treibgut aus dem Wasser. Eine Markierungsstange von einem Fischernetz hat sich irgendwo auf See gelöst und treibt nun im Wasser herum. Langsam geht es voran und so genießen wir die Fahrt vorbei an der deutschen Küste. Die Einfahrt in die Schlei ist gut zu erkennen. Aber unser Tagesziel soll Eckernförde sein. Auch weil am nächsten Tag schon wieder viel Wind vorhergesagt ist. Den Ort kennen wir beide nicht und so sind wir gespannt. Wir haben achterlichen Wind und gleiten mit einem „Schmetterling“ (Segelstellung) in die Förde. Auch hier findet wieder eine Feierabendregatta statt. Wir segeln am Regattafeld an dem großen Marinehafen vorbei. Gegen 19 Uhr ist in dem Stadthafen kein Plätzchen für uns mehr frei. Wir fahren etwas weiter und beim örtlichen Yachtausstatter sind noch ausreichend Boxen frei. Was für ein Glück, hier gefällt es uns auch viel besser. Die Stadt ist noch viel näher. Wir liegen vor der Klappbrücke und genießen die Atmosphäre hier. Am nächsten Tag bezahlen wir unsere Hafengebühr und bummeln gleich durch den Yachtausstatter. Heiko hat unterwegs schon ein paar Segelschuhe entsorgen müssen. Die waren schon etwas älter und sind dann irgendwann auseinandergefallen. Ich berate Heiko und so finden wir schnell einen bequemen Ersatz. Auch gefallen Heiko die reduzierten Fleecejacken, so dass diese gleich im Doppelpack (in unterschiedlichen Farben) den Besitzer wechseln. Später erkunden wir die Stadt und kaufen im örtlichen Supermarkt noch etwas ein. Seit über 3 Monaten waren wir nicht mehr in Deutschland. Und so füllt sich das jetzt alles sehr heimisch an und wir können wieder mit Euro bezahlen. Auf dem Rückweg reservieren wir noch einen Tisch für den Abend in dem Fischlokal „FISCHDEEL“. Eine wirklich sehr gute Empfehlung von unserem Hafenmeister.
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Am nächsten Tag hat sich der Wind wieder beruhigt und gleichzeitig auch gedreht. So das wir nun mit südwestlichen Wind und erneut raumen Kurs aus der Bucht wieder heraus segeln. Die Plattbodenschiffe haben zeitgleich mit uns abgelegt und begleiten uns auf dem Weg in die Kieler Förde. Dabei sind die nicht unbedingt viel schneller unterwegs wie wir. Wir müssen mit Halsen immer wieder vor dem Wind kreuzen, um hier ausreichend Raum zu lassen. Auf der Fahrt hören wir noch den Funk (UKW-Kanal 16) mit. Es scheint irgendwo eine Begegnung zwischen Berufsschifffahrt und einem Sportboot gegeben zu haben, die wohl nicht ganz „reibungsfrei“ verlief. Wir können aber nur eine Seite im Funk (vermutl. die Berufsschifffahrt) mit dem Satz „Was soll das? Ich kann Ihnen auch die Wasserschutzpolizei vorbei schicken!“ hören. Willkommen in Deutschland! Solche Töne haben wir auf unserer Reise nur auf deutschen Gewässern gehört. In Dänemark, Schweden und den Niederlanden ist man da eher entspannter unterwegs. Auch sehen wir in Eckernförde keinen einzigen Angler vor Anker ohne Ankerball liegen. Hier hat wieder alles seine Ordnung!
Später luven wir weiter an und können bis zum Leuchtturm Friedrichsort noch mit ein bis zwei Kreuzschlägen gut segeln. Der Wind legt dabei auf bis zu 5 Windstärken zu. Da für später am Nachmittag eine Unwetterfront angekündigt ist, entscheiden wir die weitere Strecke zum Hafen nach Möltenort direkt zu motoren. Dort gibt es zwei Hafenbecken. Kurze Rundfahrt durch den Fischereihafen. Hier gibt es keine freie Box mehr. In dem nächsten Hafenbecken haben wir Glück. An den Kopfstegen gibt es Hinweise, für welche Schiffsgröße diese vorgehalten sind. Das erleichtert die Suche ungemein. Der Nachbar nimmt uns noch eine Leine ab. Wir gucken kurz zum Hafenbüro vorbei. Zwischenzeitlich zieht es am Horizont schon dunkel auf. Wir bauen schnell noch die Kuchenbude (Zelt über das Cockpit) auf und dann geht es auch schon los. Der stürmische Wind lässt unser Schiff an den Leinen zerren, der Regen prasselt heftig nieder. Wir sind froh wieder rechtzeitig im Hafen eingelaufen zu sein. Nach einer Stunde ist der Spuck vorbei und das Wetter beruhigt sich wieder. Der Hafen und auch Möltenort gefällt mir fast besser als Laboe. Der Hafenmeister ist sehr bemüht und die Anlagen sind alle top gewartet. Der Hafen ist kleiner und so ist die ganze Atmosphäre hier sehr familiär. Am nächsten Tag ziehen immer wieder Regenschauer mit viel Wind durch. Wir erkunden den Ort, spazieren an der Hafenpromenade und dem U-Boot Ehrenmal entlang, schauen der Regatta auf der Kieler Förde zu und gehen später noch etwas einkaufen. Möltenort ist dabei viel beschaulicher und nicht ganz so touristisch wie Laboe. Zudem ist die Lage direkt gegenüber der Einfahrt zum Nord-Ostsee-Kanal für uns sehr günstig. Am nächsten Tag kommen uns dann Hanno und Sigrid mit dem kleinen Jakob aus Lübeck besuchen. Wir freuen uns sehr über den kurzen und spontanen Besuch. Hanno hat ebenso einen Segelschein und Segelerfahrung. Und freut sich ganz besonders bei uns einen Nachmittag Segeln zu können. Jakob erkundet das Boot und ist ganz besonders neugierig, was sich hinter jeder Klappe verbirgt. Für einen kleinen Segelausflug auf der Kieler Förde haben wir das perfekte Wetter. Die Sonne lacht und der Wind weht zwar etwas böig, aber ansonsten nur mit moderaten 3-4 Windstärken. Wir kreuzen mit einigem Wenden Richtung Kiel in die Förde hinein. An uns ziehen die großen Schiffe vorbei. Ein Kreuzfahrtschiff legt ab und nimmt seinen Kurs Richtung Oslo mit lautem „Tröten“ auf. Für uns alle ein ganz besonderes Erlebnis so nah an den großen Schiff vorbei zu ziehen. Jakob hat unterwegs viel Spaß alles zu entdecken, hier mal Winschen und da mal fest an den Leinen ziehen, mit dem Papa am „großen Rad drehen“, mit der Mama in der Koje kuscheln und immer wieder den Niedergang erklimmen. Wir fallen vom Wind ab und haben diesen nun von Achtern. Mit der Sonne nun ein sehr warmer Kurs. Wir lassen uns mit der Genua wieder zurück in den Hafen nach Möltenort ziehen. Unterwegs noch ein kleiner Gruß aus der Bordküche und ich freue mich, dass es allen gut geht und schmeckt. Viel zu schnell ist das kleine „Segelabenteuer“ für uns alle zu Ende, aber der „kleine Mann“ ist müde. Ich glaube, Sigrid ist auch wieder ganz froh festen Boden unter den Füßen zu haben. Insgesamt sind wir zusammen 11 Seemeilen unterwegs gewesen und hatten alle viel Spaß dabei. Wir genießen den restlichen Tag mit Sonne im Cockpit und hören dem Funk auf „Kiel Canal 4“ zu. Hier meldet sich die Berufsschifffahrt für den Nord-Ostsee-Kanal an. Das ist sehr interessant und manchmal auch sehr lustig, wenn eine Segelyacht zwischendurch sich zur Durchfahrt mit einem „flotten Spruch“ anmeldet. Was eigentlich nicht nötig ist. Aber dennoch werden auch diese „Wortmeldungen“ alle sehr professionell beantwortet. Am nächsten Tag werden wir uns dann auch in den Wartebereich „anstellen“ und unsere Heimreise fortsetzen.
Wir legen in Klintholm gemütlich gegen Mittag ab. Damit sind wir fast die letzten im Hafen, die die Leinen loswerfen. Wir wollen heute nur bis nach Stubbekøbing. Wir segeln einen gemütlichen Amwindkurs bei 3-4 Bft und kaum Welle. Zwischen den Inseln Møn und Falster führt ein kleines Fahrwasser durch. Der Wind kommt jetzt genau von vorne und wir motoren die restlichen Seemeilen. Insgesamt sind wir ca. 20 Seemeilen unterwegs. Obwohl wir erst August haben, hier ist schon die Nebensaison eingekehrt. In den Häfen findet sich jetzt immer ein gemütliches Plätzchen. Der Yachthafen wird in unserem Revierführer nicht sehr schmeichelhaft beschrieben: „Yachten sollten nach Möglichkeit in den Yachthafen, der ein wenig vergammelt, jedenfalls nicht so geleckt wie eine neue Marina wirkt und gerade deshalb eine gemütliche Atmosphäre hat.“ (Ausgabe 2017)
Wir waren gespannt, wo wir da heute landen werden. Der Autor tut dem Yachthafen damit gewaltig unrecht. Die Steganlage ist in einem Topzustand. Der Hafen bietet viel Platz, einen Hafenmeister, der noch nach dem Rechten schaut und ein kleines Seglerheim steht auch zur Verfügung. Alles ist sauber und sehr wohl in Ordnung gehalten. „Vergammelt“ ist hier nix. Der Hafen ist gemütlich und liegt für uns sehr günstig auf der Strecke weiter Richtung Westen durch das Smålandfahrwasser. Der kleine Ort wirkt schon etwas verschlafen. Alles ist schön hergerichtet, aber es gibt viel Leerstand in den Gebäuden und Läden. Wahrscheinlich hat der Ort auch ein Problem mit der Abwanderung von jungen Leuten und der damit verbundenen Kaufkraft.
Ansteuerung Yachthafen
Liegeplatz in Stubbekøbing
Grillen am Abend
Rathaus in Stubbekøbing
Am Abend schauen wir gemeinsam in die Seekarte. Wind aus SSE mit 4-5 Bft ist vorhergesagt. Vor uns liegt eine Inselgruppe im Smålandfahrwasser. Die Insel Vejrø liegt eigentlich genau auf der Strecke. Das ist eine kleine private Insel. Ein Multimillionär erfüllt sich hier seinen Traum vom ökologischen und nachhaltigem Wirtschaften. So gibt es einen Yachthafen, ein kleines Hotel mit Gästehäuser und Restaurant auf der Insel. Hier wird serviert, was auf der Insel wächst oder gehalten wird. Gäste sind herzlich willkommen! Die Hafengebühr von 350 DKK lässt uns etwas zögern. Wiederum haben wir in Schweden für viel Hafengebühr auch schon richtig schlecht gelegen. Also warum gönnen wir uns den Luxus der kleinen Insel nicht? So legen wir am nächsten Morgen kurz vor 9 Uhr ab. Kurz hinter der Hafeneinfahrt können wir gleich die Segel setzen. Wir gleiten auf einem gemütlichen Kurs dahin und frühstücken erst einmal. Hinter uns ist ein kurzes Atmen zu hören. Drei Schweinswale begleiten uns in diesen Morgen. Damit hätten wir so weit im Smålandfahrwasser nicht gerechnet. Der Strom setzt hier mit fast 2 kn mit uns und so sind wir zu Beginn richtig schnell unterwegs. Wir passieren zwei Brücken. Ab dann nimmt der Strom etwas ab. 26 Seemeilen sind es bis zu der Insel Vejrø und wir können bis zur Hafeneinfahrt segeln. Der Hafen ist fast leer.
Hafen auf der Insel Vejrø
Wir haben etwas Seitenwind zum Anlegen in der Box. Neben uns sind noch zwei Segelboote, die mit dem Festmachen beschäftigt sind. Wir fahren in die Box. Ich lege Mittschiffs die Luv-Achterleine um den Pfahl. Heiko holt diese vom Steuerstand dicht. Ich zeige Heiko mit den Fingern an, wie weit wir noch vom Steg entfernt sind. Alles ohne viel lautes Reden. Das hört der Rudergänger bei etwas Wind und Motor eh nicht, wenn ich vom Bug etwas sagen will. Da muss man schon sehr laut reden oder schreien, das bringt nur Stress für uns und gibt Hafenkino für die anderen Crews. Ich springe vom Bug über auf den Steg, kurz die Vorleine in Luv belegt. Und dann liegen wir fest. Der Rest (Leeleinen) ist nur noch Kür. Die Anderen sind immer noch damit beschäftigt, sich in die Box zu zirkeln. Die eine Nachbarcrew ist noch am Diskutieren und die andere Crew muss erst noch nach ihren Leinen tauchen gehen, die sie beim Anlegen am Pfahl verloren haben. Wir sind mächtig stolz. Aber wir haben ja in diesem Jahr viel Gelegenheit zum Üben gehabt. Die Fortschritte machen sich jetzt deutlich bemerkbar. Der Hafen ist sehr schön angelegt, gleichwohl steht mit dem Südostwind doch noch viel Schwell im Hafen. Weshalb dann auch noch später unsere Ruckdämpfer angebaut werden. Wir werfen einen kurzen Blick in die sanitären Einrichtungen. Oh welcher Luxus! Die Hafengebühr wird in dem Hotel an der Rezeption bezahlt. Das angrenzende Restaurant sieht sehr edel und gemütlich aus. Heiko lässt sich die Menükarte für den Abend zeigen und möchte mich einladen. Wir bestellen für 20 Uhr einen Tisch und freuen uns auf den Abend.
Unterwegs im Smalandfahrwasser
Luxusbad
Ferienwohnungen
Leuchtturm
Gärtnerei
Kinderspielplatz
glückliche Schweine
Gemüseanbau
Abendmenü
Hafengebühr bezahlt!
Bis dahin ist noch viel Zeit und wir spazieren über die Insel, zum kleinen Leuchtturm, schauen bei den Gästehäusern vorbei. Die Gärtnerei ist der Hammer! Dieses Gebäude hat einen Architekturpreis (2014) gewonnen. Hier wachsen nicht nur Gurken und Tomaten, sondern auch Zitronen, Avocado und Mango. Die Schafe auf der Weide und auch die Schweine können sich artgerecht entfalten. Überhaupt sieht man überall, dass viel Geld investiert worden ist. Ob sich das Konzept mal irgendwann trägt? Mit dem Flug- und Hubschrauberlandeplatz können ebenso Gäste eingeflogen werden. Das ist dann schon die Zielgruppe, die der Besitzer auch erreichen möchte.
Wir springen noch an dem kleinen Naturstrand ins Wasser. Herrlich erfrischend! Dann genießen wir das Luxusbad in vollen Zügen. Da die Waschmaschinen und Trockner hier im Preis mit enthalten sind, nutzen wir die Gelegenheit ebenso aus. Schnell ist die Warteliste voll, die Idee hatten wohl noch viele der Segelgäste.
Zur Feier des Tages schauen wir mal, was der Kleiderschrank in der Achterkoje so her gibt. Da hängen die nicht Segelsachen, also eher mal was für einen besonderen Abend wie diesen. Wir sitzen auf der Terrassse und bekommen unsere Gänge mit Blick auf die Ostsee serviert. Wir stauen, es sind doch viele Segler hier, die sich im Restaurant verwöhnen lassen. Die Portionen sind eher klein, aber sehr liebevoll angerichtet. Hier kommen nur regionale Gerichte mit Zutaten von der Insel auf dem Tisch. Wir lassen es uns schmecken, schauen dem Mondaufgang zu und sitzen noch etwas länger bei einem Gläschen Rotwein hier. Auf dem Rückweg zum Hafen entdecken wir noch eine Kröte am Wegesrand. Es ist alles stockdunkel. Mal gut, dass ich die Taschenlampe eingesteckt habe.
Am nächsten Tag sind wir fast die Letzten, die gegen Mittag den Hafen verlassen. Wir frühstücken erst gemütlich. Ich springe dann noch einmal in die Ostsee. Heiko betätigt sich mit Schrubber und Pütz um dem Schiff wieder etwas mehr „Glanz zu verleihen“ (= den gröbsten Dreck zu entfernen). Wir lassen uns treiben. Die Leinen sind ja schnell losgeworfen und der Wind kommt auch erst später. Eigentlich wollten wir noch die Insel Omø ansteuern, da aber der Wind am nächsten Tag schon mit 5-6 Bft wehen soll und auch noch Regen dazu angesagt ist, fahren wir heute mit dem Südwind direkt bis nach Nyborg durch. Wir motoren eine Stunde und dann können wir die Segel setzen. Wir ziehen an der Insel Omø vorbei über den großen Belt. Anders als erwartet ist hier nicht viel Schiffsverkehr. Es ist sehr diesig, daher können wir die große Beltbrücke nur erahnen. Der Wind nimmt wie vorhergesagt rasch zu. Kurz vor der Ansteuerung in das Fahrwasser nach Nyborg, schießt Heiko kurz in den Wind. Jetzt schnell die Genua eingerollt, es weht mit über 20 Knoten daher. Die restliche Meile lassen wir uns nur mit dem Groß treiben. Im Osthafen sind die ablandigen Liegeplätze schon belegt, aber so nah an der Straße im Osthafen wollte ich auch nicht liegen. Wir finden ausreichend Platz im Westhafen vor. Schnell kommt ein Segler vorbei und nimmt uns eine Leine ab. Wir kommen noch etwas ins Gespräch, die beiden werden wir in den nächsten Häfen auch immer wieder treffen. Am Abend sitzen wir noch im Cockpit und staunen nicht schlecht als mit dem auflaufenden Wasser zwei Schweinswale in dem Hafenbecken neugierig ihre Kreise ziehen.
Ablegen von der Insel Vejroe
Leuchtturm auf der Insel Vejroe
Liegeplatz in Nyborg
Spaziergang im Yachthafen
Spaziergang im Yachthafen
Am nächsten Tag spaziere ich zum Bäcker. Wir liegen ruhig, aber dennoch sehr stadtnah. Es gibt leckere frische Brötchen zum Frühstück. Noch scheint die Sonne ins Cockpit. Bevor der erste Regenschauer mit viel Wind anrauscht, machen wir uns auf eine kleine Besichtigungstour durch den angrenzenden Yachthafen. Auch die Fischer haben hier ihren Platz behalten. An der Uferzone sehen wir schöne herrschaftliche Häuser. Gegenüber bei uns im Westhafen wurden neue moderne Wohngebäude errichtet, teilweise mit eigenem Liegeplatz davor. Früher war das alles Fährgelände, aber mit der Eröffnung der großen Beltbrücke gab es nun viele Liegenschaften, die neu bebaut wurden und werden. Immer wieder ziehen Schauer durch. Wir beschließen uns morgen die Stadt anzuschauen. Der Wetterbericht verspricht Besserung! Und so ist es dann auch. Es weht immer noch kräftig aus Süd, das wäre unsere Segelrichtung gewesen, daher legen wir noch einen Hafentag ein. Wir spazieren durch die schöne Altstadt und gehen auf dem Rückweg noch Einkaufen. Wir staunen nicht schlecht, auf einmal ist viel Treiben auf dem Parkplatz am Yachthafen. Hier findet ein Corvette-Treffen statt.
Altstadt von Nyborg
Wasserturm
Festungsanlage
Wohnhäuser nahe dem Schloss
Rathaus
Corvette-Treffen am Hafen
Wir verstauen später unsere Einkäufe und schauen dem Treiben im Hafen zu. Am nächsten Tag soll es dann weiter nach Svendborg gehen.
Wir haben immer noch das Problem, das der Autopilot mindestens 20 Grad Abweichung zum Plotter anzeigt. Auch ist das Radar-Overlay-Bild über der Seekarte teilweise deutlich verschoben (s. Bild).
Der Radarschatten liegt deutlich neben der Landgrenze.
Heiko liest in den Handbüchern nach. Wir hatten die Bedieneinheit des Autopilotes im Winter zur Reparatur eingeschickt und im Frühjahr wieder eingebaut. Die Firma SIKOM-Bühler aus Kiel repariert auch alte Geräte, was sonst kaum noch anzufinden ist. Heiko ruft den Inhaber an, der auf seinem Gebiet sehr kompetent ist. Kurz das Problem geschildert und schon ist klar, der Autopilot muss neu kalibriert werden. Übrigens hatten wir mit anderen elektronischen Problemen bei Herrn Bühler immer per Ferndiagnose schnelle Hilfe erhalten. Sehr zu empfehlen die Firma. Wie kalibiert man also den Autopilot neu? Heiko hat den dreh raus und möchte dazu das ruhige Wasser im großen Hafenbecken in Nyborg für die Kreise nutzen, die wir drehen müssen. Alles funktioniert wie im Handbuch beschrieben und siehe da, jetzt können wir auch den Kurs mal ohne die Abweichungen am Autopilot einstellen. Wieder viel gelernt.
Für unsere Fahrt nach Svendborg ist Wind aus West vorhergesagt. Wir setzten die Segel und merken nur knapp aus dem Fahrwasser von Nyborg, das wir zu viel Tuch oben haben. Noch Segeln wir auf halben Wind, aber wir müssen anluven und auch der Wind kommt noch südlicher. Also wieder beide Segel einreffen. Das wird heute auch noch ein sportlicher Tag. Der Wind bleibt kräftig. Zumindest ziehen die Regenschauer vor uns durch. Bevor wir in den Svendborgsund abbiegen, nehmen wir die Segel runter. Jetzt kommt der Wind genau gegen an und das Fahrwasser ist eng. Dafür läuft mit uns ein Strom von fast 2 kn Geschwindigkeit.
zwischen Fyn und Langeland
im Svenborgsund
im Svenborgsund
im Svenborgsund
Wir kommen am frühen Nachmittag an und der Hafen ist schon gut besucht. Alle Plätze am Schwimmsteg sind belegt. Aber da am nächsten Tag schon wieder viel Wind und Regen angekündigt ist, hatten wir damit gerechnet. Es ist dann doch auch interessanter in einer schönen Stadt das Wind & Regen abzuwettern. Es gibt aber noch ausreichend Boxen, die frei sind. Wir wollen nicht direkt an der Straße liegen und so ist nur noch eine breite Box frei. In Svendborg benötigt man eh lange Achterleinen, die Boxen sind für lange Yachten ausgelegt. Wir belegen wie gehabt die Luvachterleine. Dass jetzt der leewärtige Pfahl nicht mehr zu erreichen ist, hatten wir so auch noch nicht. Heiko probiert einen Wurf, aber der Wind kommt auch von achtern, da haben wir keine Chance. Heiko greift in die „Trickkiste“. Alles beim Skippertraining in Holland gelernt.
Wir ziehen uns an der Luv-Heckleine auf Höhe des Luv-Pfahls zurück. Die Vorleinen sind zu kurz und ich muss beide während des Manövers einholen. Hätten wir noch mehr Wind gehabt, wäre es besser gewesen auf einen längeren Festmacher zu wechseln. So hat man während dem Manöver auch über den Bug volle Kontrolle. Das Manöver läuft dann wie folgt:
Mit dem Bugstrahlruder noch etwas Platz zum Schiff in Lee (Backbord) generiert.
Jetzt Ruder hart Backbord (BB). Kurzer Schub nach vorn. Das Heck schwenkt Richtung Lee-Pfahl. Bevor das Schiff Fahrt aufnehmen kann, kräftiger Schub nach achtern (Ruder bleibt hart BB). Durch den Radeffekt bewegt sich das Heck nochmals mehr Richtung Lee-Pfahl. Das ganze haben wir noch einmal wiederholt und konnten anschließend die Lee-Leine gemütlich über den Pfahl legen. Vorleinen nochmal belegen. Fertig.
Hier in Svendborg ist Filmfestival. Am Abend wird die große Leinwand im Hafen aufgezogen und nach Sonnenuntergang geht der „Film ab“. Am nächsten Tag regnet es wie vorhergesagt den ganzen Vormittag. Auch später ziehen immer wieder Regenschauer durch. In einer Regenpause spazieren wir durch den Museumshafen und die Altstadt. Wir kaufen beim Fischhändler noch geräucherten Lachs und genießen diesen wenig später im Cockpit. Bis gleich wieder ein Regenschauer anrauscht. Am nächsten Tag ist der Regen abgezogen und die Sonne lacht wieder. Bevor es weitergeht, machen wir noch kurz an der Tankstelle fest. Noch einmal 65l Diesel nachgebunkert. Damit ist der Tank voll und sollte auch für längere Strecken unter Motor reichen.
immer wieder Regenschauer
Besichtigung des Museumshafen
vorbei am Weftgelände
Blick auf den Museumshafen
tolle Villen am Ufer
Fahrwasser
Tagesziel für heute ist die kleine Stadt Ærøskøbing auf der Insel Ærø. Der Wind steht am Anfang gegen an mit dem Abzweig in das enge Fahrwasser zwischen den Inseln können wir abfallen. Aber wir müssen immer noch ordentlich „Höhe kneifen“. Das kostet Geschwindigkeit. Als die Fähre dann von hinten angerauscht kommt, machen wir doch sicherheitshalber den Motor an und rollen die Genua ein. Wir machen Platz und verdrücken uns an den Rand vom Fahrwasser. Wenig später können wir für unseren Kurs vom Wind abfallen und die restlichen Seemeilen wunderbar segeln.
enges Fahrwasser zwischen den Inseln
In Ærøskøbing machen wir in dem alten Handelshafen fest. Zum Nachmittag erkunden wir den Ort. Wir spazieren entlang der alten Gassen. Eine wirklich märchenhafte kleine Stadt. Wir schauen im Yachthafen vorbei und wandern weiter Richtung Strand. Wie wir das auch schon aus Marstal kennen, stehen hier hübsche bunte Strandhäuser. Wieder zum Handelshafen zurück, packen wir am Abend noch den Grill aus.
niedliche Gassen
Strandhäuser
kleiner Straßenverkauf
Kirche
Am Abend lese ich im Prospekt der Insel, dass hier sehr für den Zuzug geworben wird. Die Insel Ærø leistet sich dafür sogar eine eigene Beraterin für neue (mögliche) Einwohner. Auch steht zur Entscheidungsfindung ein Haus bereit, in dem man Probewohnen kann. Die Insel ist wirklich sehr schön, mit sehr guter Infrastruktur. Und auch wenn wir hier noch etwas Zeit verbringen könnten, zieht es uns weiter nach Faaborg. Denn am nächsten Tag wird schon wieder ein Regengebiet mit viel Wind durchziehen. Bis nach Faaborg sind es nur 15 Seemeilen, die wir mit raumen Wind gemütlich mit Genua segeln können. Zum Anlegen im Stadthafen haben wir dann 18 Knoten Wind. Es gibt nicht viele Boxen, die für uns breit genug sind. Kurz umgeschaut nehmen wir dann doch die erste breite freie Box, die wir gesehen haben. Eine helfende Hand am Steg steht auch schon wieder bereit. Das ist immer sehr willkommen und macht das Anlegen natürlich einfacher. Kleiner Spaziergang, noch ein Eis „auf die Hand“ und etwas geräucherter Fisch zum Abend wird in der Hafen-Røgeri besorgt.
Am nächsten Tag wird es dann wirklich fast nur regnen. Irgendwann werden die Regentropfen etwas weniger und wir streifen die Regenjacke über. Wir schauen mal im angrenzenden Yachthafen vorbei, statten dem Yachtausstatter einen Besuch ab. Dann spazieren wir im Regen durch die alten Gassen. Ich war schon öfter in Faaborg, aber irgendwie bin ich nie viel weiter als bis zum Hafengelände gekommen. Dabei ist die Stadt wirklich sehr sehenswert. Ab Abend hört der Regen auf und kurz vor Sonnenuntergang kommt tatsächlich noch die Sonne kurz raus. Also raffen wir uns für einen kurzen Abendspaziergang auf. Hier liegt immer noch das Segelboot, mit dessen Fotomotiv Olli in der Zeitschrift „Yacht“ einen Preis beim Fotowettbewerb gewonnen hat. Ich habe das auch mal festgehalten, aber das ist natürlich kein Vergleich zu deinem Foto.
Spaziergang im Regen
fast den ganzen Tag Regen
Abendspaziergang am Hafen
Olli`s Fotomotiv für den Fotowettbewerb
Glockenturm in Faaborg
Gassen in Faaborg
Am nächsten Tag laufen wir noch einmal durch die Stadt, diesmal ohne Regen. Ein Besuch lohnt sich hier wirklich auch. Heute wollen wir weiter zu Insel Lyø. Das sind nur wenige Seemeilen, daher können wir uns Zeit mit dem Ablegen lassen.
Mittlerweile sind wir viele Seemeilen weiter südlich auf dem Heimweg. Das letztemal haben wir uns vor der Weiterreise nach Dänemark bei euch gemeldet. Die ersten stürmischen Tage hatten wir auf der schwedischen Insel Källo Knippla abgewettert. Am 7. August ging die Reise nun wieder Richtung Dänemark weiter. Noch schnell an der örtlichen Tankstelle angelegt und der Dieseltank ist wieder gut gefüllt. Eigentlich war sehr wenig Wind für die Überfahrt vorhergesagt. Die Wettervorhersage kündigte uns südöstlichen Wind an. Das passte vom Kurs schon mal gut. Wir hofften einfach, dass wie oft, mehr Wind weht als vorhergesagt. Und so war es dann auch. Drei bis vier Windstärken und später dann noch mehr auf ostdrehend waren optimal für die Überfahrt von zirka 40 Seemeilen. Unterwegs sichteten wir wieder Fähren und Schiffe der Marine. Endlich wieder ausgedehntes Segeln auf freien Raum. Die Segel optimal für den Wind eingestellt und unsere BARONES läuft. Nach etwa sieben Stunden auf See laufen wir in dem westlichen Hafen von Læsø ein.
wir verlassen Schweden
Fähren auf unserer Route
Hafeneinfahrt auf Læsø
Viele Plätze mit Mooringleinen sind noch frei. Für ein Anlegemanöver scheint uns jedoch eine Hand zu fehlen. Da der Wind nun auch noch etwas zugenommen hat, nehmen wir die Möglichkeit war und gehen längsseits an eine andere deutsche Segelyacht. Der Skipper bittet uns die Leinen nicht zu fest zu belegen. Ich frage, ob wir mit viel Schwell zu rechnen haben? Aber der Grund liegt in dem blauen Rumpf der Hanseyacht. „Da würde man jeden Abdruck sehen“ so unser Nachbar. Hoffentlich wäscht er regelmäßig seine „Fendersocken“. Der Dreck, der sich dort sammelt, wirkt wie feines Schleifpapier. Später sehen wir bei unserem Nachbarn, die Yacht ist länger als unsere, aber bezahlt wird für Kleine. Die sichtbare Größenangabe wurde entfernt. Naja irgendwie komisch die Leute!!!
Wir erkunden den kleinen Ort rund um den Hafen von Vesterø. Am nächsten Tag verholt sich unser Nachbar an einen anderen Steg, da er noch etwas länger bleibt und für die angekündigten Sturmtage einen gut geschützten Liegeplatz sichern möchte. Vom örtlichen Fischkutter (der wohl nichts von der EU hält – siehe Bild) gab es heute wieder ausreichend Jomfruhummer, den Heiko dann später noch zubereitet. Heute regnet es immer mal wieder. Daher entschließen wir uns zu einer Inseltour mit dem Bus. Dieser pendelt auf der Insel kostenlos bis nach Østerby, wo der andere Hafen liegt. Die Tour dauert ca. 40 min und wir können so ganz bequem einen Eindruck von der Insel gewinnen. Unterwegs sehen wir immer mal wieder erhaltene alte Häuser, die früher mit Seetang gedeckt worden sind. Eine der Inselkirchen wurde umgebaut und nun findet dort Meditation mal anders statt – in Form von Wellness. Gebäude wurden angebaut und die Kirche zu einem Hotel mit Wellnessbereich umfunktioniert. In Holland haben wir das auch schon gesehen, dass Kirchen in unserer heutigen Zeit einer anderen Nutzung zugeführt werden. Wieder im Hafen zurück, nutze ich die Zeit bis zum nächsten Schauer für einen kühlen Sprung in die Ostsee. Gleich neben dem Hafen gibt es einen Strand. Der nächste Regenschauer ist schon zu sehen, schnell zum Schiff zurück. Aber auch dieser zieht schnell vorbei und ich spaziere noch durch die Heidelandschaft am anderen Ufer vorbei. Der Abend ist wieder sehr schön und noch recht warm, so das wir den Sonnenuntergang wieder aus dem Cockpit genießen können. Der Fischer fährt wieder zum Fang. Auf unserer Reeling nehmen die Schwalben zahlreich Platz und geben ein wunderbares „Schwalbenkonzert“ ab.
dänischer Straßenverkauf
Wellneshotel in der Kirche
Bäckerei
mit Tang gedecktes Haus
Schwalbenkonzert
örtlicher Fischer
Für den übernächsten Tag ist Sturm vorhergesagt, mit Windstärken bis zu 9 Bft. Eigentlich wollten wir auf dem Weg nach Süden noch einmal einen Abstecher nach Anholt machen. Aber bei dem Sturm auf einer Insel mitten im Kattegat zu liegen, wo der Hafen nach Westen offen ist, stellt keine Option dar. Die einzig sinnvolle Alternative ist wieder Grenaa. Der Hafen bietet ausreichend sichere Liegeplätze. Zudem wollten wir deutlich südlicher reisen, da auch in den nächsten weiteren Tagen ungemütliches Wetter mit viel Wind und Regen vorhergesagt ist. Bis Grenaa sind es mehr als 60 Seemeilen. Wir legen mit Sonnenaufgang und noch vor der Fähre um 5.45 Uhr ab. Die Windvorhersage verspricht bis 11 Uhr noch westlichen Wind, der dann einschläft und gegen 14 Uhr aus östlichen Richtungen kommt. Frühstück gibt es dann auf See. Unterwegs begleitet uns noch eine ganze Weile ein „blinder Passagier“. Irgendwann nahm auf unserem Deck eine beringte Taube platz. Wo kam die denn soweit auf See her?
mit Sonnenaufgang unterwegs
Flaute zwischendurch
blinder Passagier
der Wind ist wieder da
Auch wenn wir am Abend ganz schön k.o. sind, es war ein schöner Segeltag. Wie vorhergesagt, konnten wir die meiste Zeit segeln und waren nach über 10 Stunden an unserem Ziel angelangt. Der Hafen war schon gut besucht, aber immer noch ausreichend Liegeplätze frei. So hatten wir schnell helfende Hände und liegen in der Box sicher fest. Wir hatten uns vor 8 Wochen hier in Grenaa eine Bugleiter gekauft und jetzt kommt diese hier zum Einsatz. Der Schwimmsteg ist so niedrig, da hätte auch Heiko Probleme gehabt an Bord zu klettern. So hatte sich die Investition gelohnt und kommt sicherlich auch noch in vielen anderen Häfen zum Einsatz.
Wir haben weitere Sicherungsleinen ausgebracht. Am nächsten Morgen ging es dann ab… wir haben bis zu 40 Knoten Wind im Hafen gemessen. Wir lagen dennoch ziemlich ruhig, obwohl auch die Wellen im Hafenbecken standen. Es ist so unglaublich windig!
mit der Bugleiter das Boot erklimmen
stürmisches Wetter
viel Wind und Regen ziehen auf
Abendstimmung im Hafen
Wir schauen ab und zu im Cockpit nach. Hoffentlich halten die Leinen und die Holzpoller! Der Sturm ist dann am Nachmittag überstanden. Der Wind legt sich etwas. Wir gehen noch etwas Einkaufen und beim Fischhändler vorbei. Heiko möchte gerne am nächsten Tag weitersegeln und nicht noch mehr Zeit in Grenaa festliegen. Ich schaue immer wieder auf das Wetter. Es sollen weiterhin Regenschauer durchziehen, die dann in Böen mehr Wind bringen. Die Welle steht zudem auch noch vom Vortag und wenn der Wind nur etwas östlicher kommt als vorhergesagt, sind wir die 50 Seemeilen auf einem sehr ungemütlichen Amwind-Kurs unterwegs. Wir stellen uns dennoch den Wecker auf 7 Uhr. Am frühen Morgen schaue ich mir die aktuellen Vorhersagen für den Tag noch einmal an, alles „kleine Entscheidungen“ und wir bleiben noch einen weiteren Tag in Grenaa. Und das war auch gut so! Es kam wie vermutet, ein Wechsel aus Sonne und Regenschauer mit viel Wind. Einige wenige Boote haben zwar abgelegt, die laufen dann aber vor dem Wind Richtung Norden ab und haben bestimmt keine 50 Seemeilen vor sich.
Am nächsten Tag klingelt der Wecker wieder um 7 Uhr. Kurz vor 9 Uhr legen wir gut vorbereitet ab. Es ist kühl geworden und auch Regen ist wieder vorhergesagt. Wir schlüpfen in die warmen Sachen und das Ölzeug. Die Stullen sind für die weite Reise geschmiert. Damit ist auch die Versorgung unterwegs gesichert. Wir setzen die Segel mit Kurs zum Ort Gilleleje. Anfangs haben wir nur Wind aus WSW mit 3-4 Bft. Der dreht dann noch etwas auf West und nimmt auf 4-5 Bft zu. Die Welle steht mit einem Meter, der Kurs ist anspruchsvoll zu steuern, aber Heiko hat viel Spaß dabei.
Überfahrt nach Gilleleje
Gegen Mittag zieht die erste Regenfront auf. Der erste Gedanke die Segel zu reffen kommt uns beide gleichzeitig und die Erfahrung zeigt, dann sollte man auch handeln. Das ist meistens genau der richtige Moment! Und so war es auch diesmal. Ich gehe ans Steuer. Heiko springt noch schnell in die Gummistiefel. Dann luve ich uns in den Wind an. Der Druck aus dem Großsegel ist somit raus. Heiko kann die Segelfläche verkleinern. Der Unterliekstrecker schnell wieder durchgesetzt. Das Großsegel steht nun im 2. Reff. Immer noch ist Fahrt im Schiff, so kann ich schnell wieder abfallen. Wir haben mittlerweile 20 Knoten Wind und somit reffen wir mit dem gleichen Manöver auch schnell die Genua. Wir sind dabei ein eingespieltes Team und so haben wir auch Spaß das Reffen bei viel Wind und Welle zu beherrschen. Übrigens ein Manöver, was wir so von Bernd, im letzten Jahr gelernt haben. Früher sind wir das noch etwas umständlicher gefahren. Kaum sind wir (rechtzeitig) fertig, fegt der Wind bevor der Regen einsetzt, mit über 25 Knoten. Auch die Wellen nehmen an Höhe zu. Aber wir haben ja rechtzeitig die Segel verkleinert und damit geht es entspannt weiter. Es regnet nur leicht. Das größere Regenfeld zieht nördlich und südlich durch. Nach acht Stunden auf See erreichen wir nun den alten Fischereihafen Gilleleje. Wir drehen eine kleine Runde in dem inneren Hafenbecken und könnten an einem Holländer noch längsseits festmachen. Der möchte aber am nächsten Tag schon sehr früh ablegen. Da wir am nächsten Tag nur wenige Seemeilen weiterfahren, wollen wir ausschlafen. Daher verlegen wir uns an den ersten Liegeplatz im Hafen längsseits. Da steht zwar etwas Schwell, aber wir liegen dennoch ganz gut fest. Kaum haben wir richtig festgemacht, fängt es richtig an zu regnen und hört auch erst am nächsten Tag gegen Mittag wieder auf. Wir ziehen uns die Regenjacken an, bezahlen noch die Hafengebühr und gehen eine Kleinigkeit essen. Am nächsten Tag schlafen wir aus, denn es regnet ja immer noch. Nach dem Frühstück erkunden wir noch den kleinen Ort und das Hafengelände. Auf dem Weg kaufen wir noch etwas ein und statten dem örtlichen Fischhändler einen Besuch ab.
Fischereihafen
Liegeplatz
Spaziergang im Regen
Kirche in Gilleleje
Skipperhuset
eine Nummer zu groß 😉
Fiskehuset im Hafen
Langsam hört der Regen auch auf. Gegen 14 Uhr legen wir ab. Bis zum nächsten Hafen nach Helsingør sind es nur 13 Seemeilen. Der wenige Wind kommt von vorne und so motoren wir die kurze Strecke. Unterwegs sichten wir ein Schiff der schwedischen Marine. Kurz vor der Hafeneinfahrt begleiten uns einige Schweinswale. Der Hafen ist groß genug, so das sich auch am späten Nachmittag noch ein gutes Plätzchen längsseits findet. Am nächsten Tag wollen wir die Stadt besichtigen. Heute soll es mal nicht mehr regnen und tatsächlich zeigt sich die Sonne mal wieder. Wir spazieren am Schloss Kronborg vorbei, ziehen durch die Altstadt zusammen mit all den vielen Kreuzfahrttouristen. Vor dem Hafen liegt die „Queen Mary II“ vor Anker und schifft ihre Passagiere ständig ein und aus. Der „Elsinore Walk“ führt uns durch die 800jährige Geschichte der Stadt. Uns gefällt die Stadt mit den sehr schönen Kirchen, dem Dom, den Gemälden an den Gebäuden, die zum Beispiel vom Sundzoll und dem früheren Markttreiben berichten. Das Schloss Kronborg begeistert uns, das auch schon Shakespeare zu seinem Stück Hamlet inspiriert hat. Später am Hafen passieren wir auf dem Spaziergang die alten Werftanlagen und erleben, wie diese Stadt mit dem Kulturhafen und dem Museum in dem alten Dock sich nun zu einer modernen Kulturstadt entwickelt hat. Im Jahr 2001 war ich schon einmal zu Besuch, aber in der Zwischenzeit hat sich viel verändert. Der Besuch hat sich gelohnt.
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Am Abend stehen wir dann auf der kleinen Aussichtspattform am Yachthafen und schauen Richtung Helsingborg, was auf der schwedischen Seite des Sundes liegt. Alles ist hell erleuchtet. Die Frachter ziehen ihre Bahnen entlang der Schifffahrtsstraße und auch die beleuchteten Seezeichen können wir gut erkennen.
Eigentlich wollten wir am nächsten Tag weiter nach Kopenhagen. Aber irgendwie hatten wir keine Lust auf Stadt. Also legten wir einen Tag Pause auf der Insel Ven ein. Diese kleine Insel liegt mitten im Sund und gehört schon wieder zu Schweden. Nur ein kurzer Schlag mit 9 Seemeilen für uns. Am Anfang können wir noch segeln, dann ist der Wind weg und wir motoren weiter.
In Kyrkebacken gibt es noch einen „richtigen“ Hafenmeister mit Öffnungszeiten in seinem kleinen Büro. Sofort versammeln sich alle Segler und einer nach dem anderen nimmt an seinem Schreibtisch Platz, erhält Informationen zur Insel und die Hafengebühr wird bezahlt. Wir erhalten ein grünes (Schleifen)Band, welches am Schiff sichtbar zu befestigen ist. Später kann er auf seinem Rundgang dann so erkennen, ob auch alle bezahlt haben. Dann holt er noch die schwedische Flagge ein und schließt sein Büro wieder. Wir spazieren noch an der Küste entlang und folgen dem kleinen Pfad, der uns zu der kleinen Inselkirche führt. Von hier oben haben wir eine sehr schöne Aussicht über den Hafen und bis weit in den Sund.
Weiterfahrt nach Ven
Kyrkebacken auf Ven
Blick über Kyrkebacken
Kirche auf Ven
Skipper mit „Schifferklavier“
Abendstimmung
Ein Skipper holt am Abend noch sein „Schifferklavier“ raus und so ertönen in dem kleinen Hafen alte Seemannslieder. Es ist wieder sommerlich warm. Wir können den Abend im Cockpit mit einem tollen Sonnenuntergang genießen.
Nun haben wir wieder Lust auf den Trubel in der Großstadt Kopenhagen. Wir wussten, der Hafen im Stadtteil Christiania ist ausgebucht. Mein Favorit war eh der kleine Vereinshafen an der Langelinie, zwar etwas weiter vom Stadtzentrum entfernt, aber dort liegt man gut. Ich war hier auf meinen früheren Segelntörns schon zweimal. Dieser Hafen nimmt keine Reservierungen an, daher haben wir kurz vor 9 Uhr abgelegt, Frühstück gab es wieder unterwegs. Der Wind kam mit 4 Bft aus Süd, also genau da wo wir hin wollten. Wir sind die 15 Seemeilen motort und haben gegen Mittag an der Heckboje im Yachthafen Langelinie festgemacht. Das dritte Anlegemanöver mit unserem Bojenhaken. Aber das klappt jetzt auch sehr gut. Keine Hand am Steg zur Hilfe, musste das mit dem Überspringen an dem Steg, um die Bugleinen an den Ringen zu befestigen, auch irgendwie klappen. Geht doch alles auch alleine! Der Hafen füllte sich im Laufe des frühen Nachmittages auch gut. Und nur wenige Schiffe sind ausgelaufen. Fazit: Am Freitag hätten wir hier kaum noch einen Platz gefunden. Wieder Glück gehabt und übrigens auch mit dem Wetter. Die Sonne strahlt, der Wind weht mittlerweile sehr stürmisch. Wir nutzen den Tag und spazieren in die Stadt.
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Vorbei an der kleinen Meerjungfrau, die von so vielen Touristen umzingelt ist. Nur einen kurzen Weg weiter lohnt sich die Besichtigung der St. Albans Kirche. Weiter an der Promenade können wir von weitem die königliche Yacht, die vor dem Marinehafen liegt sehen. Wir schauen uns das Treiben rund um die anderen Liegeplatzmöglichkeiten am Admiralhotel an. Aber das ist wirklich wie im Revierführer beschrieben – sehr ungemütlich. Sehr viel Schwell und dann noch bei dem vielen Wind auflandigen zu liegen, macht kein Spaß. Im Nyhavn ist eh alles sehr eng und es gibt wohl nicht einmal sanitäre Einrichtungen. Zudem sollte dort wohl immer lieber einer an Bord bleiben (Achtung Langfinger!). Nee, da liegen wir etwas außerhalb richtig gut. Wir nehmen in einen der vielen Lokale rund um den Nyhavn Platz, stärken uns und schauen dem Treiben zu. Später kaufen wir uns ein Ticket für eine Kanalfahrt. Wenden auf engsten Raum und los geht es. Vorbei an der modernen Oper, zum Marinehafen, direkt entlang an der königlichen Yacht, rüber zur kleinen Meerjungfrau dann gegen Wind und Welle in dem Christians Havn. Hier gibt es auch Gastliegeplätze, aber alles eng an eng und dann noch mit reichlich Schiffsverkehr von den Ausflugsbooten. Das Manövrieren auf diesen engen Raum stelle ich mir hier nicht lustig vor. Aber so können wir die Aussicht genießen. Wir werden heute ja mal gefahren. Dann geht es weiter durch die Kanäle rund um die Museumsinsel und schon ist die einstündige Bootstour vorbei. Schön war es und so haben wir in der kurzen Zeit vom Wasser aus sehr viel von Kopenhagen sehen können. Entlang der Promenade laufen wir wieder zu unserem Yachthafen zurück. Für heute haben wir genug gesehen. Morgen ist ja auch noch ein Tag. Pünktlich zum Sonnenuntergang wird mit lautem Kanonenschuss am Marinehafen gegenüber der Dannebrog (Flaggenparade) eingeholt. Wenig später läuft die königliche Yacht aus. Wir haben so einen super Liegeplatz und können das Spektakel direkt von unserem Schiff aus beobachten. Am nächsten Tag schlafen wir erst mal aus und frühstücken gemütlich an Bord. Gegen Mittag ziehen wir noch einmal los. Spazieren diesmal durch das naheliegende Kastell, durch die kleineren Straßen Richtung Schloss Amalienborg und schauen dort den Wachen zu. Die königliche Familie ist nicht zu Hause. Wir erwischen noch einen Blick in die königliche Garage. Dann besichtigen wir die Frederiks Kirke. Von hier ist es auch nicht mehr weit bis zum Nyhavn. Schnell haben wir noch einen Platz unter dem großen Schirm ergattert und schon geht der vorhergesagte Regen los. Wir lassen es uns schmecken und als der Regen nachlässt, machen wir uns auf den Rückweg. Wenig später geht es dann erneut los, da sind wir aber schon wieder auf dem Schiff. Mal gut dass wir gestern die Kanalfahrt gemacht haben, das wäre heute nix mehr geworden. Gegen Abend wird es wieder trocken und wir schauen pünktlich zum Sonnenuntergang erneut der Flaggenparade im Marinehafen zu.
Eigentlich wollten wir noch südlich von Kopenhagen dem kleinen Vorstadtort Dragør einen Besuch abstatten. Aber das Wetter diktiert uns einen anderen Kurs. Für die nächsten zwei Tage ist Südwest mit 4 später 5 Bft vorhergesagt. Dann sogar zunehmend auf 6 Windstärken. Also ändern wir unseren Plan. Wir segeln nach Rødvig das sind direkter Weg 32 Seemeilen und zum Teil hoch am Wind. Dafür ist die Ausgangsposition am nächsten Tag mit fast halbem Wind viel besser. Auch wollen wir den anstehenden Hafentag für einen Ausflug zu den Klippen (Kreidefelsen) von Møn nutzen.
Wir haben doch erst gestern Tag ausgeschlafen ;-( Um halb sieben klingelt schon wieder der Wecker. Ablegen in einer Stunde. Wir wollen auch den Strom, der hier im Sund erheblich nach Süden setzt, noch mit nutzen. Schnell sind die Segel gesetzt. Halber Wind liegt an. Wir sind zügig unterwegs. Der Strom läuft gut 2 Knoten mit uns. Die Flieger gehen tief am Bug und Heck uns vorbei. An Steuerbord liegt gleich der Flughafen von Kopenhagen. Etwas mulmig wird uns, als wir gleich zwei Windhosen auf dem Wasser in nur 300 m Entfernung sehen. Aber wir haben doch normale Windverhältnisse! Das kann nur von den Fliegern kommen. Später erzählen uns andere Segler, dass sie stark richtungswechselnde Winde in Flughafennähe hatten. Das passt dann ins Bild, schnell weiter und weg von hier. Wie angekündigt dreht der Wind gegen 11 Uhr mehr auf Süd, auch der Strom lässt nach. Wir korrigieren die Segelstellung auf einen Amwindkurs. Später nimmt der Wind weiter zu. Wer hat den hier sportlich angekreuzt? Die Welle wird auch größer. Beide Segel werden ins erste Reff verkleinert. Weniger Ruderdruck, weniger Schräglage und wir werden auch tatsächlich schneller. Aber aus den direkten 32 Seemeilen werden dann letztendlich 44 Meilen. Wir müssen kreuzen. Später sind wir so weit unter Land, das die Welle etwas weniger ist. Wir wollen ankommen. Also packen wir die Segel ein und fahren die restliche Strecke entlang der Küste unter Motor. Das lohnt sich, den hier können wir die ersten Kreidefelsen bewundern.
Ablegen Kopenhagen
Oeresundbrücke
Kirche nah an der Steilküste
Steilküste vor Rødvig
Ansteuerung Rødvig
Liegeplatz in Rødvig
Bucht in Rødvig
Eine wirklich schöne Küste. Gegen halb fünf sind wir endlich in Rødvig angekommen. Es sind noch Liegeplätze in Boxen frei, die sind für uns aber vermutlich zu schmal und bei dem seitlichen Wind wollen wir das in der engen Boxengasse auch nicht ausprobieren. Wir legen uns zu der Segelyacht „Infinity“ einem schwedischen Segler ins Päckchen. Der Eigner ist an Bord und nimmt uns die Bugleine ab, somit können wir mit dem ablandigen Wind gut anlegen. Die beiden wollen am nächsten Tag früh ablegen um wieder nach Schweden zu kommen. Sie kündigen uns einen „Weckservice“ an. Brötchenservice und Ausschlafen wäre uns zwar lieber, aber ehrlich gesagt, passt frühes Ablegen für den vorhergesagten Wind und die Strecke auch für uns ganz gut. Unterwegs auf der Tour hat sich unser Außenlautsprecher für die Funkanlage verabschiedet. Das ist echt blöd, weil man bei viel Wind oder Motorgeräusche dann von dem Lautsprecher an dem Naviplatz unter Deck nix mehr am Steuerstand hört. Heiko lässt das keine Ruhe und er schaut mal nach einer möglichen Ursache unter Deck und im Handbuch nach. Kann aber auch nix finden. Ich erkunde in der Zwischenzeit den Ort etwas und springe später noch für eine kurze Abkühlung ins Wasser. Ich koche uns dann ein schnelles Curry. Wir sind beide k.o. und gehen früh schlafen. Am nächsten Tag klopft unser Nachbar pünktlich um 7.30 Uhr bei uns an Bord. Es möchte in einer halben Stunde ablegen. Wir sind auch schon wach, ausgeschlafen und mittlerweile geübt und benötigen nur noch eine halbe Stunde bis zum Ablegen. Ich habe uns wieder ein Frühstück vorbereitet. Das wandert dann immer ins Körbchen und steht so sicher bei Schräglage im Cockpit. Nach dem Segelsetzen können wir uns dann mit Kaffee und Brot stärken. Wir haben halben Wind mit 4 Windstärken zunehmend, da haben wir gleich mal vorsorglich nicht die komplette Segelfläche gesetzt. Wir sind so entspannt und dennoch sehr schnell unterwegs. Für die 25 Seemeilen benötigen wir nur vier Stunden. Die Kreidefelsen von Møn sind gut zu erkennen und dienen uns als Landmarke. Die Welle nimmt in der Abdeckung dann etwas ab und später auch der Wind. Auch die Sonne lugt ab und zu heraus und strahlt die Felsen an. Was für ein schöner Anblick von See.
Heiko am Steuer
Ansteuerung Møn
Klippen von Møn
Segler ziehen an den Klippen vorbei
Küste entlang von Klintholm
Liegeplatz in Klintholm
Wir fahren auch soweit wie möglich nah an der Küste entlang. Aber sowie wir die Kreidefelsen passiert haben, steht der Wind mit gut 20 Knoten gegen an, die Welle kommt jetzt auch mit gut einem Meter aus Südwest angerauscht. So sind wir die letzte Stunde mit Motor unterwegs. Gegen 12 Uhr kommen wir im Yachthafen von Klintholm an und es ist viel Platz. Wir legen uns an der Außenmole innen am Holzsteg längsseits. Hier hilft uns noch ein Einhandsegler. Immerhin haben wir ordentlich ablandigen Wind. Ich werfe ihm die Vorleine zu. Er belegt diese am Steg. Schon sind wir gesichert und treiben nicht mehr ab. Er will es heute noch wagen und legt kurze Zeit später ab. Selbstverständlich helfen wir ihm beide dabei. Wir erkunden danach den kleinen Ort, den Hafen und bezahlen die Gebühr für den Liegeplatz. Langsam füllt sich der Hafen. Am nächsten Tag ist mal wieder gemütliches Aufwachen und Frühstück angesagt. Gegen Mittag steigen wir in den Bus und fahren zu dem Geo Center Møn nah an die Klippen. Nur eine kurze Fahrt von 10 min. Mit dem Fahrrad wäre das die ganze Tour stark bergauf gewesen. Wir laufen erst oberhalb der Klippen, später dann über 400 Stufen über eine Holztreppe bergab. Die Wanderwege sind sehr gut angelegt. Es lohnt sich, auch weil die Sonne ab Mittag wieder scheint. So können wir mit den Sonnenstrahlen die Klippen auch vom Strand aus bewundern. Man sieht allerdings auch deutlich, dass hier Risse im Felsen sind. Auch wenn die meisten Abgänge im Frühjahr und Winter sein sollen, Heiko ist nicht ganz wohl unter den Überhängen. Aber es sind ja nur wenige Meter am Strand entlang und dann geht es wieder die vielen Stufen hinauf. Der Bus bringt uns dann wenig später zum Hafen zurück. Auch wenn ich schon das eine oder andere Mal in Klintholm mit dem Segelboot war, wir haben es in der kurzen Segelzeit nie zu den Klippen geschafft. Schön das wir nun diese gemeinsam entdecken konnten!
mit dem Bus unterwegs
Blick über die Klippen
über 400 Stufen abwärts
Blick über die Klippen
Gestein in Kreide
Blick vom Strand
Der Hafen hat sich immer mehr gefüllt. Ein kleines Boot mit holländischer Flagge ist am späten Nachmittag noch auf der Suche nach einem Liegeplatz. Heiko winkt die Jungs zu uns ins Päckchen. Später laden uns beide noch auf einen Drink ein, wenig später sind die zwei bei uns an Bord und wir tauschen noch Reviertipps aus. Wir haben noch holländischen Schipperbitter (sowas ähnliches wie Ramazzotti) an Bord. So sitzen wir noch lange und gemütlich bei uns. Die beiden brechen am nächsten Morgen zum „Alten Strom“ nach Warnemünde auf. Ein Tipp von uns, das sind zwar 50 Seemeilen. Aber die beiden müssen eh in 14 Tagen wieder in Holland sein und somit Strecke machen. Und auf jedenfall besser als in dem Fährhafen Gedser einzulaufen. So war ihr ursprünglicher Plan. Um neun sind die Leinen los, nicht bei uns. Wir merken, dass wir nicht mehr Mitte Zwanzig sind und kriechen nur langsam aus der Koje 🙂
In den nächsten Tagen geht es weiter durch das Smalandfahrwasser. Aber davon berichten wir dann in einem nächsten Blogeintrag.