Wir sind startklar…

… zwischenzeitlich waren wir an drei Wochenenden in Holland, haben die ganze Ausrüstung hochgefahren und auch schon das eine oder andere an Einkäufe gebunkert. Dabei findet sich unter den Bodenbrettern der Bilge unsagbar viel Stauraum. Alles Haltbare lagert dort kühl und trocken in Kisten.

 

Die Solarpanels sind installiert. Nur wo hatte sich die Sonne versteckt? Irgendwie hatten wir an unseren „Arbeitswochenenden“ immer Pech mit dem Wetter. Zu Hause war es trocken, warm und es gab reichlich Sonne. Und in Holland…. na hoffentlich wird der Sommer im Norden dann besser. Kurz vor der Abreise nach Hause klarte dann doch der Himmel noch auf.

Die Zeit in Holland auf unserem Schiff war dann doch jedes Mal arbeitsintensiv. Schließlich ziehen wir bald für die nächsten 4 Monate aufs Schiff. Und so fühlt es sich mittlerweile auch wie ein Umzug an – Ausstatten und Reparieren & Packen und Einräumen. Es will nicht enden…

Nur immer noch keine Probefahrt… letzte Gelegenheit am ersten Wochenende im Mai. Und was soll ich sagen, wir sind drei Tage in Holland und es regnet wieder. Ich war schon etwas genervt… Die Genua musste auch noch aufgezogen werden. Also raus alles vorbereiten. Es regnet wieder! Kurz abwarten und dann weiter. Alles klar und los geht es. Anfangs moderater Wind, dann nimmt der Wind konstant zu. Es ist höchste Zeit zum Reffen (die Segelfläche verkleinern) und dann stehen auch schon in Böen 28kn auf dem Windmesser. Heiko hat sehr große Mühe die Genua einzurollen. Müssen wir noch überprüfen, was da los ist. Kaum sind wir fertig, ist der starke Wind auch wieder weg. Beobachten! Der Wind geht immer mehr zurück. Also reffen wir wieder aus. Immer in Aktion. Und dann ist der Wind fast ganz weg, dafür aber steht eine Welle auf dem Ijsselmeer. Wir machen jedenfalls keine Fahrt mehr. Was nun? Segel weg und Motor an? Wir warten ab. Und auf einmal ist der Wind wieder da. Aber aus der falschen Richtung. Wir kreuzen noch etwas vor dem Wind, natürlich im Regen. Irgendwann haben wir keine Lust mehr. Warum muss das alles so ungemütlich sein? Wir fahren die letzten Meilen unter Motor. Im Stadthafen Enkhuizen hätten wir einen Platz als vierte im Päckchen gefunden. Dann doch lieber durch die Brücke und in den Oude Haven. Hier machen wir neben einer Malö 40 fest und genießen ein Anlegebier. Es nieselt immer mal wieder. Heiko macht erst Mal ein kleines Schläfchen und dann wird es später noch lecker und gemütlich.

Am nächsten Tag wir sitzen gerade beim Frühstück klopft es und der Nachbar möchte in einer halben Stunde ablegen. Na gut dann eben ganz schnell frühstücken und in die Regensachen springen. Immerhin hat der Eigner der Malö schon eine Brückenöffnungszeit organisiert. So geht alles ganz schnell und wir haben Enkhuizen hinter uns gelassen. Der Wind kommt, wie soll es anders sein, heute aus Ost, da wollen wir hin. Unter Deck ist noch nichts aufgeklart und so entscheiden wir zu motoren. Auch weil der Regen auf dem Radar schon zu sehen ist. Wir motoren im Regen nach Lemmer und haben bei dem „Sauwetter“ die Schleuse in Lemmer für uns ganz allein. Immerhin hat das Wetter was Gutes, kein Gedrängel vor den Brücken und in den Schleusen. Der Brückenwärter hat auch Mitleid und wir warten nicht lange. Wir legen im Regen in unsere Box an. Immerhin gibt es keinen Wind. Also das Anlegemanöver klappte super. Schnell raus aus den nassen Sachen, eine Kleinigkeit gegessen und dann ab zum Skipperland. Wir wollten noch ein paar Leinen kaufen, die ersetzt werden müssen. Wie man hier sieht, war das auch mehr als notwendig.

Die Leinen werden dann aber nicht entsorgt. Sondern der kaputte Teil entfernt, die Endstücke mit einem Takling vernäht und dann mit der Hand zu Hause gewaschen. Auf dem Balkon dann getrocknet. Nicht ganz neu, aber wieder einsatzfähig. Mal gut das ich die ersten Tage im Mai schon frei hatte. Aber es will nicht enden mit den Vorbereitungen. Heiko hat sich heute von seinen Arbeitskollegen verabschiedet. Ab Oktober ist er dann wieder da. Jetzt liegt erst mal eine schöne Segelzeit vor uns. Wir melden uns dann wieder, wenn wir auf unserem Schiff „eingezogen“ sind.

noch 53 Tage bis zur Abreise…

… und es gibt noch viel zu tun, aber zwischenzeitlich gingen unsere Vorbereitungen auch gut voran. Im Januar besuchten wir die BOOT in Düsseldorf. Und es war klar, das wird eine teure Messe. Gut vorab informiert, standen wir zunächst beim SHIPSHOP am Stand. Der SHIPSHOP rüstet Schiffe für die Langfahrt aus. Mit Herrn Seifert konnten wir also unsere Wunschliste mit Themen wie Solar, Außenborder, Schlauchboot und Rettungsinsel diskutieren und wurden mit viel Erfahrung beraten. Insgesamt schlenderten wir an zwei Tagen durch die Messehallen. Wie immer konnten wir bei Heikos Bruder & Familie in Witzhelden übernachten und freuten uns, vor der Abreise noch einmal alle wiederzusehen.

Wieder zu Hause sortieren wir unsere Informationen und holten konkrete Angebote ein. In den darauf folgenden Wochen trudelten dann die kleinen & großen Pakete teilweise per Spedition ein. Die Ausrüstung stapelte sich in der Garage, im Keller und in unserem Gästezimmer. Das Schlauchboot haben wir schon einmal probeweise aufgebaut und wieder zusammengelegt.

 

Was haben wir im Winter noch alles geschafft? Unsere Sprayhood und Kuchenbude waren beide mit zahlreichen Stockflecken versehen. Da haben wir lieber mal einen Profi befragt. In Berlin gibt es den „Flinken Friesen“. Der Laden hat sich auf Persenningreinigung spezialisiert und zwar ausschließlich in Handarbeit. Bei maschineller Reinigung können die Materialien einlaufen und dann passt das Zelt nicht mehr. Also haben wir uns dort telefonisch Rat eingeholt. Alles per DHL verschickt und festgestellt, flink ist der Friese!!! Noch ist das Winterzelt auf dem Schiff, aber Ostern werden wir beides wieder auspacken und aufziehen.

Kleinigkeiten, wie Gardinen aus dem Salon haben wir repariert. Den Flaggenstock gestrichen, einen Mückenschutz für die Luken und für die Festmacherleinen einen Scheuerschutz aus Feuerwehrschläuchen genäht. Eine geniale Idee! Schläuche mit einem scharfen Messer aufschneiden und ein Klettband an den Schnittkanten vernähen. So kann der Schlauch über die Festmacher gesteift und mit dem Klettband verschlossen werden. Heiko kam über einen Arbeitskollegen, der bei der freiwilligen Feuerwehr arbeitet an die alten ausgemusterten Schläuche. Und meine VEB Nähmaschine Wittenberge ist unverwüstlich. Ein Geschenk meiner Oma als ich 14 Jahre alt war. Diese Nähmaschine näht einfach alles, auch Feuerwehrschläuche!

 

Besonders wichtig ist ebenso die kulinarische Vorbereitung! Da Dänemark und Schweden doch recht teuer sind, wollen wir schon vorab viel einkaufen und im Schiff bunkern. Da darf das eine oder andere leckere Tröpfchen Vino nicht fehlen. Da Flaschen an Bord schlecht zu verstauen sind, nehmen wir Weinschläuche mit. Die kann man vorher beim Jacques Weindepot probieren und kaufen. Wir haben aber in der Pfalz auch ein Weingut gefunden, die ihren Wein in Schläuche abfüllen.

Weinauswahl
Weinprobe mit dem Probierpaket vom Weingut Müller aus der Pfalz

Ein Probierpaket bestellt und kam per DHL zu uns geliefert. Das waren eher sehr leichte und junge Weine, die eine oder andere Weinsorte kommt trotzdem in die engere Wahl.

Und letztes Wochenende war es dann endlich soweit. Alles was in den Golf passte fuhren wir schon einmal nach Lemmer.  Zu der neuen Ausrüstung wie eine Plastimo-Rettungsinsel, zwei Solarpanels, einem neuen Cockpittisch und die gereinigte Sprayhood und Kuchenbude ist nun alles auf dem Schiff. Der Rest kommt dann bei der nächsten Tour mit.

 

Vermessung_Sprayhood
passt das 100 Wp doch auf unsere Sprayhood?

Mit Klaus (unser Yachtservice) besprachen wir am Wochenende die Montage der Solarzellen. Insgesamt werden nun 170Wp montiert. Ein Solarpanel am Heckkorb und ein mobiles Panel von SunWare auf die Sprayhood.

Vor dem Kauf hatten wir eine Schablone aus Pappe geschnitten und mit etwas Geschick, können wir nun doch das größere Modul mit 100Wp montieren.

In den nächsten Wochen werden die Decksdurchführungen gebohrt und die Kabel verlegt. Zudem montieren wir noch eine zusätzliche Verbraucherbatterie. Mit dieser Aufrüstung wollen wir uns auf unserer Reise etwas unabhängig vom Landstrom machen, um so auch viel Zeit in Buchten in den Schwedischen Schären vor Anker zu verbringen.

Das letzte Wochenende in Lemmer hatten wir zudem richtig Glück mit dem Wetter, etwas Sonne und schon 14 Grad. Das Wochenende davor hat unser Schiff noch im Eis gelegen. Einige Rest Eisschollen wurden noch im Hafen gesichtet.

Beim Einkaufen in Lemmer haben wir Marco von der Martini getroffen und uns gleich für den Abend im Hafenrestaurant „de Eerste Aanleg“ verabredet.

Wieder zurück am Schiff, sollte es endlich voran gehen mit der Montage der Rettungsinsel. Die Halterung von Plastimo mag zwar praktisch sein, aber die Aufbauanleitung ist nur auf eine DIN A4 Seite gepackt. Kleiner und unübersichtlicher geht nicht mehr! Da ist jede Anleitung vom IKEA besser zu verstehen. Heiko war jedenfalls ordentlich am Fluchen. Die Teile mussten wir dann auch erst mal teilweise noch zurecht biegen, da passte so einiges nicht. Dann fehlten noch Unterlegscheiben, hatten wir in der benötigten Größe in Edelstahl natürlich nicht an Bord. So ist Heiko an diesem Nachmittag noch zweimal wieder zum Yachtausrüster nach Lemmer gefahren.

Aber schlussendlich haben wir die schwere Rettungsinsel in die Halterung montiert bekommen und es hält.  Gemütlich wurde es dann am Abend im „de eeste Aanleg“.

Das Wochenende verging wie immer viel zu schnell. Auch wenn es kurz war, die Fahrt hat sich gelohnt. Wir hatten super Wetter. Es war wie immer sehr erholsam am Wasser und das eine oder andere kann auf unserer großen to-do-Liste abgehakt werden.

Jetzt heißt es bis Ostern weiter Arbeiten, Heiko lernt gerade noch für den „Knallschein“. Das ist ein Fachkundenachweis für unsere Seenotsignale. In Holland bekommt man die ohne Nachweis verkauft und kann diese an Bord führen. Aber wir fahren ja bald durch Deutschland und da geht ohne Berechtigungsnachweis nichts! Bei einer Kontrolle auf See durch den Zoll oder die Wasserschutzpolizei können hohe Strafzahlungen anfallen. Nächstes Wochenende ist dann die Prüfung für den „Knallschein“.

Und am Karfreitag begeben wir uns dann wieder auf die 650km lange Fahrt nach Holland. Der nächste Arbeitseinsatz wartet schon… wir werden dann wieder hier berichten.

Sturmtief „Burglind“ und was uns an Bord noch beschäftigt hat

Wir sind wieder zu Hause. Die erste Arbeitswoche des Jahres ist geschafft. An dieser Stelle wollen wir euch noch einen kleinen Rückblick auf unsere Urlaubswoche auf dem Schiff geben.
Der erste Sturm des Jahres „Burglind“ fegte auch in Lemmer heftig durch den Hafen. Mit Spitzengeschwindigkeiten von über 40kn. Kräftig heulte der Wind an unserem Winterzelt. Heiko begab sich immer wieder auf Kontrollgang, musste das Zelt wieder verknoten und die Fender neu positionieren. Wir hatten im Hafen schon ordentlich Lage. Nachdem die Besteckschublade und das erste Glas uns entgegen geflogen kamen, war klar – wir müssen uns auch im Hafen im Salon seefest „verzurren“. So lagen wir sicher im Hafen und „de Barones“ hat auch alles gut überstanden.

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Tanken mit Schüttelpumpe

Da es in diesem Jahr doch sehr mild war, konnten wir im Schiff tagsüber sehr gut mit unserem elektrischen Heizlüfter einheizen. Nachts lief dann die Dieselheizung. Also musste auch zum Ende des Urlaubs der Dieseltank wieder aufgefüllt werden. Hier konnten wir nun unsere Neuerwerbung die Schüttelpumpe ausprobieren. Wurden im letzten Jahr noch die Arme von Heiko mit dem 20l Kanister immer länger, ging das in diesem Jahr sehr bequem. Diese kleine Investition hatte sich also sehr gelohnt.

Im letzten Jahr im Januar schwamm der Diesel nach der Umfüllaktion in der Bilge. Was war passiert? Der Einfüllstutzen direkt am Dieseltank war undicht. Und bis wir das bemerkt hatten, schwammen schon mehr als 10l Diesel in der Bilge und wir mussten an diesem Tag auch noch die Heimreise (650km) antreten. Da sind wir froh einen guten Yachtservice vor Ort zu haben. Klaus holte damals den Diesel aus der Bilge und reparierte auch die schadhafte Stelle. Wir haben viel dazu gelernt und sind diesmal gleich nach dem „Tanken“ in die Tiefen unseres Schiffes getaucht, um die Stelle erneut zu überprüfen. Leider ist die Stelle wieder nicht ganz dicht, jedoch tritt der Diesel nur tröpfchenweise aus. Die Reparatur steht bis zur Abreise auch noch an.

 

Und so gibt es noch einige Themen, die bis zur Abfahrt zu erledigen sind. Wir wollen unsere „Energiereserven“ noch aufstocken. Also noch eine weitere Servicebatterie verbauen und ggf. noch Solarmodule auf der Sprayhood und/oder Heckkorb mittels Träger montieren. Wir haben jetzt die Gelegenheit genutzt noch alles zu vermessen. Nun bereiten wir unseren Besuch auf der BOOT vor und sind gespannt, was die Experten zu unseren Planungen für weitere Ideen haben. Wir werden berichten!

Mast- und Schotbruch, immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel

PhotoGrid_1514746238185Wir sind gemühtlich ins neue Jahr „geschlittert“. Es wurde wieder den ganzen Abend lecker gekocht. Lemmer begrüßte das neue Jahr mit reichlich Feuerwerk, welches wir am „de eeste Aanleg“ im Yachthafen Tacozijl vom Steg beobachten konnten.

Ansonsten ist es für die Jahreszeit sehr mild, aber auch sehr windig. Leider haben wir auch wenig Sonne und dafür reichlich Regen. Aber es ist trotzdem sehr erholsam und gemütlich. Das eine oder andere wird noch ausgemessen, angepasst oder repariert. Der überholte Autopiloten ist auch schon wieder eingebaut. Er funktioniert wieder!!!

Der Countdown läuft – nur noch 130 Tage… dann starten wir in unsere Segelauszeit bis Ende September. Viel gibt es noch zu tun. Das (B)Logbuch ist schon einmal am Start. Hier wollen wir regelmäßig über den Stand unserer Vorbereitungen, sowie später von unterwegs berichten. Wir freuen uns, wenn ihr hier mal vorbei schaut!

Viele Grüße aus Lemmer

Christiane & Heiko

Urlaub über den Jahreswechsel auf der SY de Barones in Lemmer