Die Karte gibt euch einen kleinen Überblick über unsere ersten Buchten in den schwedischen Schären und unsere Segelroute:
- Bucht Kalvön
- Resö
- Kosterinseln
- Bucht Saltbacken
- Bucht Ystehedekilen (Norwegen)
- Bucht Saltö
- Sannäs
- Bucht Alevikkilen
Von unserer Zeit in der ersten Bucht Kalvön und in Resö hatten wir euch im letzten Blogbeitrag berichtet. In Resö sind wir noch abends auf die Schäre vor dem Hafen geklettert und hatten einen tollen Ausblick. Diese Bilder wollen wir euch nicht vorenthalten.
Am nächsten Morgen wacht Heiko auf, schaut aus dem Niedergang und ist enttäuscht. „Da scheint ja gar nicht die Sonne!“. Wir werden in diesem Sommer von der Sonne wirklich verwöhnt. Sehr stabile Wetterlage mit viel Sonnenschein, verlässlichen Segelwind um die Mittagszeit und abends schläft der Wind wieder ein. Daher ist es für uns auch möglich in den Buchten nur vor Buganker sicher zu übernachten (über einen zusätzlichen Heckanker – wie die Schweden/Norweger- verfügen wir nicht). Aber an dem heutigen Tag macht die Sonne eine Pause und es ist gleich recht kühl. Also springen wir wieder in die warme Kleidung. Wir wollen die naheliegenden Kosterinseln vom Wasser erkunden. Falls es dort einen geeigneten Liegeplatz gibt und es uns gefällt bleiben wir, ansonsten geht es gleich weiter zum Idefjorden.
Die Kosterinseln sind gut besucht. Die Häfen alle voll und wir haben keine Lust als vierte im Päckchen zu liegen. Außerdem ist das hier alles ganz schön touristisch. Landschaftlich gefallen mir die Kosterskären am Ende des Kostersunds (fernab der Inselorte) am Besten. Ganz karge Landschaft. Mit wenig Vegetation, da hier ein sehr raues Seeklima herrscht. In einer Bucht liegen auch schon einige Segelyachten vor Anker. Ein wirklich schönes Plätzchen, bei Sonnenschein und wenig Wind. Aber heute ist das Klima rau und wir fahren weiter. Dennoch war der Abstecher über die Kosterinseln sehenswert. Tagesziel ist nun Saltbacken, die erste Bucht am Eingang des Idefjorden. Dieser ist die Grenze zwischen Schweden und Norwegen. Nach ca. 25 Seemeilen sind wir da und tasten uns ganz langsam in die Bucht vor. Ein Traum! Welch eine schöne Landschaft und wieder wie in Kalvön eine Bucht zum Ankern für uns ganz alleine.
Zum späten Nachmittag kommt auch wieder die Sonne zum Vorschein. Ich springe noch schnell ins Wasser. Aber hier ist es wirklich noch eiskalt! Später zum Abend versuchen wir unser Anglerglück. Einige einheimische Angler sitzen schon in der Bucht, die Möwen kreischen und die Fische springen auch. Um nicht hungrig ins Bett zu gehen, gibt es dann doch zum Abend eine schnelle Pasta. Am nächsten Morgen erkunden wir mit dem Schlauchboot noch die Bucht, die schnell sehr flach fällt. Anker auf und weiter geht es noch tiefer in den Fjord.
Es ist wieder sehr warm und es weht kein Wind. Die Fahrt geht entlang der schönen Landschaft unter Motor. Viele Norweger haben hier ihre Ferienhäuser direkt in die Felsen gebaut. Auch scheinen viele Norweger auf der schwedischen Seite zu leben, das verraten uns die Fahnen in den Gärten.
Am Ende des Fjordes schauen wir nach einer geeigneten Ankerbucht. Der Wind soll in den frühen Morgenstunden auf Nordost drehen und mit 4 Bft weiter zunehmend wehen. Die norwegische Bucht Ystehedekilen scheint ausreichend geschützt. Auch hier liegen wir wieder alleine vor Anker. Die Landschaft erinnert an die Alpen. Berge, Wiesen, einzelne Hütten und Wasser. Am Scheitel der Bucht gibt es einen kleinen Strand mit Campingplatz. Neugierig werden wir mit dem Stand-up-Bord umrundet. Es ist Freitag und am Ufer feiern Norweger in ihrem Sommerhaus. Später am Abend düsen die Jungs mit ihrem Wasserski noch einige Runden um unsere Yacht. Kommt wohl eher selten vor, dass sich hier eine deutsche Segelyacht hin verirrt. Am nächsten Morgen gegen 6 Uhr werde ich von dem Rucken der Ankerkette wach. Der Wind ist da und briest schnell mit bis zum 20 Knoten auf. Der Anker rutscht etwas, aber hält dennoch. An Schlaf ist aber nicht mehr zu denken. Wir stehen auf, frühstücken und holen dann schnell den Anker auf. Weiter geht es. Navigatorisch sind wir ab heute auf dem Rückweg, ab jetzt geht es nur noch weiter Richtung Süden. Leider ist es heute auch wieder bewölkt und der Wind recht frisch. Wir versuchen zu segeln. Aber der Wind ist durch die Berge unberechenbar. Wir motoren die wenigen Meilen aus dem Fjord und können später mit achterlichen Winden noch schön Richtung Saltö segeln. Teilweise zwischen den Schären. Immer noch ein komisches Gefühl. Es ist nicht viel Abstand zu den „Steinhaufen“ aber dennoch alles tief genug. In der Bucht liegt schon eine Segelyacht. Wie immer weht der Wind am Nachmittag mit 4-5 Bft. Der erste Ankerversuch hält nicht. Wir starten einen zweiten Versuch. Jetzt scheint er zu halten. Ein kurzer Mittagssnack und anschließender Blick auf den Tiefenmesser. Entsetzten! Nur noch 2,30m! Wir schwojen über einen Steinhaufen, jetzt ist es im Wasser auch deutlich zu sehen. Also wieder Anker auf. Ein dritter Versuch erfolgt. Laut Revierführer ein gut haltender Ankergrund. Bei uns hält er nicht. Wir verlassen die Bucht wieder. Gleich nebenan gibt es noch Platz in einer kleinen Bucht genau für eine Yacht. Das Motorboot fährt gerade raus. Da haben wir Glück, ganz klares Wasser und wir können auf dem Sandgrund blicken. Der Anker hält auf Anhieb. Eine Seerobbe ist hier auch zu Hause. Blickt kurz vor unserem Ankermanöver neugierig und verschwindet dann. Ich tauche den Anker ab. Er hat sich gut eingegraben. Der Wind schläft wieder zum Abend ein und wir haben einen schönen Blick auf die Schärenlandschaft. Die Seerobbe kommt immer mal wieder vorbei. Auch am nächsten Tag, als ob sie sich von uns noch verabschieden möchte.

Für die nächsten Tage ist mehr Wind mit Gewitterlagen vorhergesagt. Daher suchen wir uns einen Hafen. Im Revierführer steht geschrieben, der Sannäsfjord lohnt einen Abstecher. Am Ende des Fjord liegt ein kleiner Ort mit einem Gästehafen. Nicht viel Platz und kaum Infrastruktur, aber genau das macht es ja so lauschig. Im Winter leben hier nur sehr wenige Einwohner. Im Sommer ist dagegen alles belebt. Ein kleiner Zeltplatz liegt neben unserem Hafen. Und ansonsten gibt es nix. Kein Kaufmann, kein Restaurant und daher ist der Hafen in der Hochsaison zwar gut besucht, aber es gibt noch einen guten Platz zum Anlegen. Es ist heute Sonntag und die Schweden und Norweger scheinen alle auf dem Wasser unterwegs. Rushhour! So fühlt es sich zumindest an. Die Motorboote rauschen schnell an uns vorbei und wir taumeln immer wieder durch die Wellen. Sog und Wellenschlag vermeiden! Das kennt hier keiner. Es sind nur ca. 10 Seemeilen und wir ziehen langsam mit der Genua um die Schären und den Sund.
Am nächsten Tag legen wenige Yachten ab. Es scheint alle warten auf das Unwetter. Aber der Tag beginnt schön. Mit einem Wechsel aus Sonne und Wolken. Wir erkunden die Bucht mit dem Schlauchboot. Später nimmt der Wind zu. Wir sind wieder rechtzeitig im Hafen. Die Wolken werden dichter und es ist das erste Grummeln zu hören. Einige starke Windböen und eine Stunde Regen … das war das „Unwetter“. Der Rest zieht dann doch weiter südlich durch.
Am nächsten Tag motoren wir nur eine Bucht weiter (2 Seemeilen). Es gefällt uns einfach hier und wir haben die Zeit zum Bummeln. Wir müssen ja nicht jeden Tag segeln! So tief in dem Fjord hätte ich keine Seehunde vermutet. Aber auch hier werden wir wieder neugierig begrüßt. Wir springen später ins Wasser. Und ich bin am Abend noch auf Erkundungstour in der Bucht mit dem Schlauchboot unterwegs. Wir grillen noch und können lange bis Mitternacht im Cockpit sitzen. Der Wind ist wieder eingeschlafen und daher ist es immer noch richtig schön warm. Gegen 23 Uhr -es ist immer noch hell- läuft noch ein größerer Katamaran ein. Und als auch dieser Motor verstummt, halt nur noch das Schreien der Möwen durch die Bucht. Was für ein tolles Echo.
Hallo Alex, wir hoffen Hinnerk wird schnell wieder fit und kann dann wieder „vorsichtig herumtollen“. Euch allen einen entspannten Familienurlaub. Christiane & Heiko
Das klingt wie immer sehr schön. Danke, dass ihr mich durch euren Blog mit auf die Reise nehmt. Nur noch 2 Tage Büro und dann habe ich auch Urlaub. Endlich, brauche auch etwas Entspannung… Ärger im Alltag (Arbeit, Haus und dann hat sich Hinnerk auch noch bös den Arm gebrochen), da kommt der „Ausflug“ mit eurer Baroness immer gut an. Liebe Grüße und bleibt gesund.